was fehlt …: … Name auf Wahlzettel
Claudia Grau könnte in Nürtingen zur Bürgermeisterin gewählt werden – obwohl sie gar nicht will.
Die schwäbische Kleinstadt Nürtingen könnte am Sonntag deutsche Wahlgeschichte schreiben. Erstmals könnte eine Frau Oberbürgermeisterin werden, die eigentlich gar nicht kandidieren wollte: Der Name von Claudia Grau (parteilos), erste Beigeordnete des Amtsinhabers Otmar Heirich (SPD), wurde nach Aufrufen in sozialen Netzwerken und per E-Mail-Ketten nachträglich auf den Stimmzettel geschrieben. Grau selbst erklärte, sie stünde nicht als Kandidatin zur Verfügung.
Die Netzkampagne hatte Erfolg: In der ersten Runde der Wahl am 9. Oktober erreichte Grau rund 6 Prozent. Favorit bleibt aber Heirich, der seit 2004 Oberbürgermeister ist. Der Sozialdemokrat bekam bei der ersten Runde mit rund 40 Prozent weitaus die meisten Stimmen.
Allerdings hat inzwischen ein Kandidat der Grünen zurückgezogen und seinen Wählern Claudia Grau empfohlen. Auch der CDU-Kandidat, mit 25,5 Prozent der Stimmen, ist inzwischen wegen eines Plagiatssakandals umstritten. Damit könnte Grau rein theoretisch auf mehr Prozentpunkte als Heirich kommen. (mit dpa)
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