was fehlt ...: ... die Kleidung
Hinterzimmer von Nachtclubs oder private Räume mit Plüschcouch, das sind die üblichen Drehorte für Pornofilme. In Halle wurde eine vollbesetzte Straßenbahn als Set gewählt.
Wer jeden Tag am selben Platz schuftet, der sehnt sich nach Anwechslung. Einfach mal raus aus dem Büro und draußen auf der Parkbank arbeiten. Auch Produzenten und Sex-Darsteller, die einen Pornofilm drehen wollten, waren offenbar auf der Suche nach einem Tapetenwechsel. Sie erwählten eine fahrende Straßenbahn in Halle zum Drehort – und das mitten am hellichten Tag.
Damit niemand das filmerische Schäferstündchen bemerkt, stellten sie sich sehr geschickt an: Nach Angaben der Stadtwerke Halle war es für den Fahrer unmöglich, das Schauspiel zu sehen, da es sich im zweiten Wagen abspielte, der vom Führerhaus aus nicht eingesehen werden kann. Das ist vielleicht auch besser so, denn der Fahrer soll sich schließlich auf den Verkehr konzentrieren. Da könnten Fahrgäste, die Verkehr haben, eine entscheidende Ablenkung darstellen.
Zudem hatte die Filmcrew wohl Hilfe. Gegen einen beteiligten Mitarbeiter der städtischen Verkehrsbetriebe, der mittlerweile vom Dienst freigestellt ist, wird ermittelt. „Er hatte Insiderkenntnisse benutzt, um ungestört und unbemerkt von anderen das Video drehen zu können“, erklärte die Sprecherin der Stadtwerke, Ute Brockhaus. Leider ist nicht bekannt, wie dieses geheime Wissen ausgesehen hat, das so viel nackte Haut und ein Film-Team samt Kamera zunächst vor der Entdeckung bewahrte. Mittlerweile wurde Strafanzeige erstattet. (lom)
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