was fehlt ...: ... die Hoffnung
Über den Ausgang des Weltklimagipfels in Doha macht sich der Präsident von Kiribati keine Illusionen: „Die Zeit läuft ab.“ Was bleibt, ist Glaube ...
Der Präsident des kleinen Pazifikstaates Kiribati macht sich keine Illusionen über den Ausgang des derzeitigen Weltklimagipfels in Doha. In einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur afp sagt Anote Tong, die Teilnehmer der Beratungen in Katar befassten sich „nicht wirklich mit dem, was in den verwundbarsten Ländern bereits geschieht“. „In Kiribati sprechen wir nicht über Wirtschaftswachstum oder über Lebensniveau. Bei uns geht es ums Überleben“, fügt der Präsident hinzu. „Die Zeit läuft ab.“
Ganze Gebiete seines aus 33 Atollen bestehenden Landes seien wegen des steigenden Meeresspiegels infolge der Klimaerwärmung bereits überflutet. Einige Dörfer hätten deswegen bereits evakuiert werden müssen. Er selbst überlege, einen Teil der insgesamt 103.000 Bewohner auf die Fidschi-Inseln oder nach Osttimor umzusiedeln. Statt auf Hilfe von außen zu warten, gebe es Überlegungen, Deiche zu bauen oder Mangroven als Schutz gegen die Küstenerosion anzupflanzen.
Zu den Beratungen nach Doha wird Tong nicht reisen. Die dort vertretenen Regierungen aufzurütteln erscheint ihm unmöglich. „Ich weigere mich aufzugeben“, versicherte der Präsident dennoch. „Wir können den Glauben an die Menschheit nicht verlieren.“ (afp)
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