was fehlt ...: … Virenscanner
Etliche Rechner eines Lehrerfortbildungsinstituts wurden durch einen Computervirus befallen. Anstatt diesen unschädlich zu machen, wurden die PCs einfach entsorgt.
Im neuesten Bericht des Landesrechnungshofs Mecklenburg-Vorpommern taucht ein besonderer Fall von Systemwiederherstellung auf. Wie aus dem Dokument hervorgeht, wurde Anfang September 2010 ein massiver Virenbefall in den IT-Systemen des Lehrerfortbildungsinstituts IQMV festgestellt. Rechner in Schwerin, Rostock und Greifswald waren davon betroffen, die daraufhin vom internen Netzwerk des Bildungsministeriums sowie vom Netzwerk der Landesverwaltung abgekoppelt wurden.
Immerhin konnte „die Arbeitsfähigkeit durch den Einsatz von 'dienstlichen Not-PCs' sowie privaten Geräten eingeschränkt aufrecht erhalten werden“, heißt es in dem Bericht weiter. Allerdings war die Lösung dieser Misere zu pragmatisch: Die vom Conficker-Wurm infizierten und zum Teil noch „nagelneuen“ Geräte wurden entsorgt und durch noch neuere ersetzt, berichtet die Ostsee Zeitung. Sie rechnet auch gleich die Gesamtkosten für den Steuerzahler aus: 187.300 Euro.
Die Zeitung schreibt weiter, dass „eine ernsthafte Überprüfung der Alternative“ zum Neukauf durch das Ministerium „nicht erkennbar“ gewesen sei. Dabei wäre, wie das Rostocker Blatt auch anmerkt, die Problembeseitigung deutlich preiswerter zu haben gewesen. Gibt es doch zahlreiche gute Anti-Virenprogramme gratis im Internet zum Download. (mfi)
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