was fehlt ...: ... Kaffeedurst
Der Streit über eine Kapitalsteuer ist in Taiwans Parlament in eine Massenschlägerei ausgeartet. Eine Parlamentarierin schüttete Kaffee auf ihre Gegnerin.
Ein Streit über eine Kapitalsteuer ist in Taiwans Parlament in eine handfeste Rauferei ausgeartet. Abgeordnete von Regierung und Opposition versuchten am Dienstag, sich mit den Fäusten Zugang zum Rednerpult zu verschaffen, wie in Liveübertragungen des Fernsehens zu sehen war. Eine Parlamentarierin schüttete Kaffee auf eine Widersacherin. Eine weitere Abgeordnete brach in Tränen aus, als sie von einem männlichen Kollegen rabiat vom Podium vertrieben wurde.
Es ist nicht zum ersten Mal, dass Abgeordnete auch mit den Fäusten für ihre Überzeugungen kämpfen. Die Parlamentssitzung am ersten Mai in Venezuela verließ der Oppositionelle Julio Borges mit einem blau geschlagenen Auge. Und Taiwans Parlament ist schon lange für Massenschlägereien berüchtigt, vor drei Jahren etwa bewarfen sich Oppositions- und Regierungsanhänger mit Müll.
Grund der aktuellen Tumulte war der Versuch der Regierungspartei Kuomintang, eine jüngst in Kraft getretene Steuer auf Kapitalgewinne wieder zu kassieren. Die Steuer gehörte zu den Wahlversprechen von Präsident Ma Ying Jeou, um die Kluft zwischen armen und reichen Bürgern zu verringern. Börsenhändler und Wirtschaftsgruppen laufen aber Sturm gegen die Abgabe. (afp/ja).
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