was fehlt ...: ... Hollande der Rettungsschirm
Kaum, dass ihm seine Regierung weggebrochen ist, weil sein innerparteiliche Rivale, der Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg, Francois Hollande praktisch als Büttel von Merkel beschimpft, bricht nun neues Ungemach über das Staatsoberhaupt herein. Für einen wenig glamourösen Auftritt im Regen muss Hollande Spott und Häme auf Twitter hinnehmen. Der bei einer Rede in strömenden Regen triefnass gewordene Präsident sehe aus, als habe er an dem so genannten Ice Bucket Challenge teilgenommen, hieß es in zahlreichen Kommentaren am Montag im Kurznachrichtendienst.
Die „Ice Bucket Challenge“ soll auf die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen. Wer nominiert wird, muss sich einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf schütten, ein Video davon ins Internet stellen und darf dann drei weitere Kandidaten benennen.
„François Hollandes Ice Bucket, der zehn Minuten lang dauert, ist unglaublich“, schrieb ein Nutzer. „Niemand hat ihn nominiert, aber er hat die Herausforderung so oder so angenommen“, schrieb ein anderer. Hollande habe in seiner Präsidentschaft nicht in allem versagt, urteilte ein weiterer Nutzer: „Er hat den Ice Bucket Challenge gewonnen.“
Garniert wurden die Kommentare mit Fotos des Staatschefs, der am Montag an der Nordwestküste Frankreichs eine Rede unter freiem Himmel hielt. Dabei regnete es so stark, dass Hollandes Mantel klatschnass war und der Präsident kaum mehr etwas durch seine Brille sehen konnte. Wieso niemand einen Regenschirm über ihn hielt, war nicht bekannt. Armer Hollande: Er sollte für diesen besonderen „Ice Bucket Challenge“ à la francaise einfach drei seiner ärgsten politischen Gegner nominieren. Die Wetteraussichten der kommenden Tage sehen diesbezüglich gut aus. (afp/op)
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