: was bisher geschah
Am 4. November 2003 schickte Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) den Chef des Kommandos Spezialkräfte (KSK), Reinhard Günzel, in den vorzeitigen Ruhestand. Günzel hatte in einem Schreiben mit KSK-Briefkopf dem CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann zu dessen als antisemitisch kritisierten Rede gratuliert. „Eine ausgezeichnete Ansprache, wie man sie mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch sehr selten hört und liest.“ Verteidigungsminister Struck nannte Günzel „einen verwirrten General“.Günzel, 59, ging nach dem Abitur zu den Fallschirmjägern – seine Karriere: Kompaniechef, Lehrstabsoffizier an der Offiziersschule des Heeres, Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 262 und des Jägerregiments 54, Brigadekommandanteur der Panzergrenadierbrigade 37. Die Krönung seiner Laufbahn war die Ernennung zum KSK-Kommandeur. 1997 musste Günzel schon einmal einen Posten räumen, als bekannt wurde, dass Angehörige des Gebirgsjägerbataillons 571 im sächsischen Schneeberg rechtsextremistische Videos gedreht hatten. Der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) ordnete die Versetzung Günzels an. Das war umstritten, weil Günzel noch nicht Kommandeur war, als die Videos entstanden. WAHN FOTO: BECKER & BREDEL