vormerken : Narben am Herzen
Furchtbar schnell und meist unbegründet konnte Klaus Kinski in Wutanfälle ausbrechen. Davon erzählt auch der Regisseur Werner Herzog in seiner Dokumentation „Mein liebster Feind“. Dennoch hat Herzog gar fünf Filme mit dem großen Schauspieler gemacht, bevor sie im Jahr 1987 für immer getrennte Wege gingen. Während der Dreharbeiten zu „Aguirre, der Zorn Gottes“ in Peru boten die indianischen Darsteller – denen die Anfälle Kinkis völlig unbegreiflich waren – sogar an, den Schauspieler für Herzog zu töten. Der lehnte natürlich ab, konnte er doch auf andere Weise mit den Wutausbrüchen umgehen.
Wirklich verwundert kann man also über die Tatsache, dass Mediziner bei Klaus Kinskis Obduktion im Jahr 1992 sein Herz völlig vernarbt vorgefunden haben, nicht sein. Die Narben lassen auf ziemlich viele Herzinfarkte schließen.
Kinski-Fan Falko Hennig und Kinski-Experte Christoph Rüter machen sich gleich an zwei Radio Hochsee Themenabenden, am Dienstag und am Mittwoch, auf die Suche nach den kinskischen Herzinfarkten – in selten oder noch nie vorgeführten Filmaufnahmen. Sie gehen nämlich davon aus, dass so gut wie jeder Anfall auch filmisch festgehalten worden sein müsste.
Kinskis Herznarben: 16. Januar, 20 Uhr, Reingold, Novalisstr. 11,und 17. Januar, 20 Uhr, Brechthaus, Chausseestr. 125