verboten:
Guten Tag, meine Damen und Herren!
Millionen Menschen sind erschüttert: Dr. Rath, der Mediziner, der seit Wochen in allen deutschen Großstädten in Überlebensgröße bescheiden bekennt: „Millionen Menschen sagen: Danke Dr. Rath!“, darf nicht mehr für sich und seine Vitaminpräparate werben. Ja, er darf einige seiner Pülverchen schon seit 1998 nicht einmal mehr verkaufen. Denn seine Heilmittel, die eigentlich gegen Krebs helfen sollen, können Nierensteine verursachen.
Ein Skandal! Und der Mann ist Arzt! Hat promoviert! Auf was ist heute noch Verlass, wenn selbst ein Doktortitel nichts mehr zählt? Was waren das für Zeiten, als der brasilianische Kinderarzt Dr. Sokrates uns alle vor Ehrfurcht erzittern ließ. Oder Dr. Albert Schweitzer, Dr. Watson, Dr. Brinkmann, Dr. Motte und Dr. Dressler. Das sind, das waren Instanzen. Vertrauensmänner. Ehrbare Leute.
Und heute? Ein Titel liegt im Schmutz, von Männern wie Dr. Rath, Dr. Lüthje und Dr. Helmut Kohl für immer entwertet.
Millionen taz-Abonnenten sagen: Dr. Otto? Find ich gut.
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