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Archiv-Artikel

urdrüs wahre kolumne Sprinkleranlage und Nothalteknopf

Tabuloses Poppen, anal und oral, ist das Hobby von „Franzi“, angeblich 30 und aus Delmenhorst, die ausgerechnet mich per E-Mail als Gespielen auserkoren hat, „weil du ein richtiger deutscher Mann bist!“ Woher weiß die das? Hätte nie gedacht, dass die Telekom bei ihren Schnüffeleien so weit gehen würde – und dann auch noch so daneben hauen!

Wie Hamburgs Ex-Senator Roger Kusch jetzt im Fernsehen seinen Sterbeservice gegen alle Bedenken verteidigte, hatte mit der Sache so erschreckend gar nichts zu tun – hier produzierte sich ein abgeschmücktes Glamour-Pony des Politzirkus, das seine allerletzte Gelegenheiten nutzt, noch etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen, wo schon keiner mehr da ist, der ihm peitschenknallend Zuckerwürfel ins Maul wirft. Kein Mitleid mehr, Ole?

Während Hitler in Berlin schon beim ersten Angriff aus dem sozialen Biotop von Kreuzberg fiel, hielt Erich Honecker im Wachsfigurenkabinett auf St. Pauli vor Jahr und Tag dem Angriff eines Kritikers stand: Ein gelernter Dachdecker mit wissenschaftlicher Weltanschauung kann eben einiges mehr ab als so ein verkorkster Kunstmaler aus dem Männerwohnheim!

Wenn SPD-Fraktionschef Carsten Sieling nun nach dem Bürgerschafts-Einzug eines einzelnen armseligen Bullizisten in Wut nun gleich einen Imageschaden für Bremen befürchtet, ist er vermutlich noch nie im Stadtteil Gröpelingen auf dem Areal des Space Park gewesen. Und macht wohl immer wieder die Äuglein zu, wenn er durch entvölkerte Kaisenhaus-Gebiete schlendert, wo außer Rand und Band geratene Planer Natur und Mensch in den Parzellenboden getrampelt haben. Hauptsache, der Freisekt sprudelt munter weiter, wenn wieder mal was von irgendeiner Abteilung für groben Unfug in den Investitionssumpf gesetzt wird.

„Ach was muss man oft von bösen / Mützen hören oder lesen!“ Die inzwischen auf schwarz-grüne Anweisungen verpflichteten Hamburger Sicherheitskräfte taten sich mit ihren angestauten Aggressionen wieder mal gütlich an der mythischen Trutzburg namens „Rote Flora“. Ja, wäre auf der Gegenseite die Rote Zora dabei gewesen, sie hätten sich das nicht getraut. Weshalb wir so was denn auch wie nennen? Ganz schön feige!

Im dicken Buch des Herrn Zebaoth sind sie getreulich festgehalten, die infamen Pläne der Bosse der noch nicht einmal offiziell eröffneten ECE-Galerie in Hannover, dem Konsumentenpöbel an verkaufsoffenen Sonntagen ebenso zu öffnen wie beim Moonlight-Shopping – allein für dieses Wort müsste es ja so was von Backenfutter geben! Die Heiligung von Feierabend und -tag, sie wird von denen, die IHN lieben und respektieren, verteidigt werden müssen: Wozu hat ER uns Sprinkleranlage und Nothalteknopf gegeben? Besser natürlich, wenn der Papst schon mal alle exkommunizieren würde, die derlei Gräueltaten durch ihren Einkauf begünstigen – und norddeutsche Bischöfinnen sind doch auch nicht ohne!

Das größte Schützenfest der Welt torkelt an diesem Wochenende in Hannover zu Ende und die Sommeruni im niedersächsischen Rinteln öffnet just heute ihre Pforten. Möge die Übung gelingen, hofft in beiden Fällen ULRICH „Hausmeister“ REINEKING

ULRICH REINEKING, Journalist und Kabarettist, bezweifelt, dass „richtige deutsche Männer“ irgendein Vorteil auszeichnet.