urdrüs wahre kolumne : Botschaften von Hass und Liebe
Bayerische Menschenrechtsaktivisten haben Hamburgs Innensenator Udo Nagel gleich nach dem CSU-Neandertaler Günther Beckstein zum zweitschlimmsten Innenminister aller Bundesländer gewählt und damit eindrucksvoll bewiesen, wie unbekannt das ausländerfeindliche Niedersachsenross Uwe Schünemann in der übrigen Republik immer noch ist. Und das, obwohl dieser höchst selbstkritisch davor warnt, seine triebtäterischen Tiraden aus dem Internet herunterzuladen. Im vergangenen Monat forderte er sogar, wer sich auf diesem Wege „Hassbotschaften“ beschaffe, solle ähnlich hart bestraft werden wie der Sammler von Kinderpornografie. Und so einer hat als Jüngling mal Basketball für Holzminden in der Bezirksliga gespielt, bevor er als Soldat unter die Pioniere geriet und am Ende vielleicht gar durch ständiges Schädelkegeln immer mehr verrohte. Eltern, achtet auf eure Kinder und deren Umgang, denn kein Menschenschinder fällt einfach so vom Baum!
Das Clubheim von Hannover 96 enttarnt als klammheimlicher Nazitreff für Rasse-Zuchtwart Jürgen Rieger vom Lebensborn und seine Stuten und Hengste: Wer vermag über diesen „Stammtisch nationaler Kräfte“ einfach so hinwegsehen, wenn es um die Ursachenforschung für die Heimschwäche der „Roten“ in dieser Saison geht? Einbezogen werden sollte allerdings auch die Umbenennung des guten alten Niedersachsenstadions in „AWD Arena“, denn das erinnert einfach zu viele Gegenspieler aus anderen Mannschaften an betrügerische Finanzberater aus den Drückerkolonnen des Anlagegewerbes und mobilisiert jede Menge Kraftreserven bei den Geprellten.
Ängstlich zittert derweil auch der Rest der Bundesliga dem 22. November und damit dem nächsten Erscheinungstermin des Kicker-Magazins Rund entgegen, das mit dem Titel-Slogan „Einer von elf Profis ist schwul“ erscheint. Werden da noch andere Namen genannt als die der üblichen Verdächtigen von Oliver Kahn, Ballack, Mertesacker und sonstigen Fans des wild-herzhaften Body-Check? Und ahnt nicht jeder, warum Jürgen Klinsmann nach Kalifornien entfloh, wo man am Strand von Venice Beach so schrankenlos Mann unter Männern sein kann? Der Schock dieser Enthüllungen wird die Fankultur verändern: Nicht nur elf Freunde müsst ihr sein!
Diskriminierend diese Forderung der Arbeitsagentur Hamburg beim Engagement von Weihnachtsmännern: Mindestens 175 cm groß müssen diese sein, über weiße Rauschebärte verfügen und obendrein auch noch textsicher bei deutschen Weihnachstliedern sein. Wäre nicht auch ein Harry Rowohlt oder Norbert Blüm ein hervorragender Weihnachtsmann und darf dieser zum Fest des Friedens und der Liebe nicht auch wie der lustige Vietnamese vom Asia-Shop oder der irische Zapfer mit dem roten Fusselbart aussehen? Mein jüngster Sohn jedenfalls würde auch eine steppende Heide Simonis mit Damenbart akzeptieren, wenn diese nur „Gothic II“ im Gabensack hätte. Und wer heute Abend in der Oldenburger Kulturetage beim Aufmarsch der glorreichen Drei auf taznord-Tour ein Gedicht aufsagen kann, dem singt zusammen mit Volker Buck ein peinlich schnulziges „Land in Sicht“ ins Ohr ULRICH „RIO“ REINEKING