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Archiv-Artikel

unterm strich

Interessantes Experiment in Frankreich: Seit einer Woche ist der Eintritt in sechs große Museen frei. Diese Regelung, von der in Paris das Asienmuseum Guimet, das Mittelaltermuseum Cluny und das Museum für Kunsthandwerk betroffen sind, gilt zunächst für sechs Monate und nur für die ständigen Sammlungen. Das französische Kulturministerium will damit vor allem testen, ob der kostenlose Zugang in Museen ein neues Publikum anzieht. Die übrigen Museen liegen im Großraum Paris. Zu ihnen gehören das Archäologiemuseum in Saint-Germain-en-Laye, das Renaissance-Museum in Ecouen sowie das Museum für Luft- und Raumfahrttechnik in Bourget. Viele Museumsdirektoren stehen der Regelung skeptisch gegenüber. „Für einige Museen in den Pariser Vororten mag dies durchaus positiv sein. Doch in den Pariser Museen dürften davon vor allem massenweise ausländische Touristen profitieren. Der französische Steuerzahler wird dafür zahlen müssen“, erklärte ein Direktor. Das Ministerium will mit diesem Test, der bis zum 30. Juni dauert, vor allem das Interesse der 18- bis 23-Jährigen wecken.

Noch mal Touristen, aber diesmal in Deutschland: Die preußischen Welterbestätten mit den Schlössern Sanssouci und Charlottenburg haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Besucher angelockt als 2006. „Wir hatten in unseren Häusern rund 2,2 Millionen Gäste, der Besucherzuwachs lag knapp unterhalb des zweistelligen Bereichs“, sagte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Hartmut Dorgerloh, der Deutschen Presse-Agentur. 2006 waren nur rund zwei Millionen Gäste gezählt worden. Die Stiftung hat sich langfristig ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Dorgerloh: „Bis 2012 wollen wir die Zahl der zahlenden Besucher auf 2,8 Millionen steigern.“ Mit der Entwicklung im Jahr 2007 sei man „auf einem richtigen Weg“. „Man darf nie vergessen, dass wir sehr abhängig von äußeren Bedingungen wie Wetter oder auch Flugverbindungen sind“, betonte Dorgerloh. Einen sensationellen Anstieg der Besucherzahlen von 90 Prozent konnte nach seinen Worten der alte Flügel des Schlosses Charlottenburg vermelden – der neue Audioführer sei der Renner gewesen.