unterm strich :
„Selbstmitleid macht uns nicht attraktiv“, sagt Anjelica Huston in dem schönen Film „Darjeeling Limited“. Beleidigt zu sein auch nicht – und trotzdem ist es dieser Tage offenbar en vogue, sich leberwurstmäßig von den Gemeinheiten dieser Welt abzuwenden. Til Schweiger machte es kürzlich vor, als er im Magazin Focus drohte, aus der Deutschen Filmakademie auszutreten, weil sein Film „Keinohrhasen“ sich nicht auf der Liste der für den Filmpreis nominierten Produktionen findet. Konter der Akademie: Die Produzenten von „Keinohrhasen“ hätten den Film gar nicht eingereicht; es stehe ihnen frei, dies für das Jahr 2009 nachzuholen.
Auftritt Leander Haußmann: Dessen Geschlechterkampf-Komödie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ steht auch nicht auf der Liste der 14 „programmfüllenden Spielfilme“, über deren Preiswürdigkeit die Akademie bis zur Gala am 25. April 2008 befinden wird. Und das, obwohl der Film ordnungsgemäß eingereicht wurde. Deshalb trägt sich nun auch Haußmann mit dem Gedanken, der Akademie den Rücken zu kehren. Aber nicht gleich: „Ich möchte meine Kritik und auch meine Enttäuschung über die Ergebnisse der Vorauswahljurys – nicht nur meinen Film betreffend – zunächst intern in der Deutschen Filmakademie diskutieren“, zitierte ihn Spiegel Online. Nicht auszudenken freilich, was wäre, wenn Haußmanns Film tatsächlich nominiert wäre und am Ende die Goldene Lola davontragen würde. Eine Retro-Klamotte, deren Humor extra grobkörnig ist und deren Männer- und Frauenbild sich aus einer zotteligen Steinzeit voller fauliger Zähne ableitet, als bester deutscher Film? Hilfe!
Til Schweiger freilich hat nun doch noch Grund zur Freude: Für „Keinohrhasen“ erhält er den – wenn auch undotierten – Ernst-Lubitsch-Preis 2008. Der wird vom Berliner Club der Filmjournalisten für herausragende komödiantische Leistungen im deutschen Film verliehen; angeregt wurde er 1957 von Billy Wilder.
Nach 45 Jahren in der Modewelt hat der italienische Designer Valentino seinen Abschied gefeiert: Zu seiner letzten Modenschau ließ der Couturier am Mittwochabend in Paris noch einmal Models in glamourösen Abendroben über den Laufsteg schreiten. Die rund 800 Zuschauer feierten den 75-Jährigen anschließend mit Standing Ovations. Der in einen klassischen dunklen Anzug gekleidete Modemacher warf den Gästen sichtlich bewegt Küsse zu, als er zum Abschluss der Show auf die Bühne trat. Im Publikum saßen neben anderen Stars die US-Schauspielerin Uma Thurman und die deutschen Models Claudia Schiffer und Nadja Auermann.