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Archiv-Artikel

unterm strich

Dass der Schutz des Weltkulturerbes durch die Unesco zu Kontroversen führen kann, zeigte zuletzt der Streit um die Waldschlösschenbrücke im geschützten Dresdner Elbtal. An der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus wurde jetzt ein Studiengang eingerichtet, der das Management solcher Kulturschätze, einschließlich Strategien der Konfliktlösung, lehren soll: der Unesco-Masterstudiengang World Heritage Studies. Problemfelder gibt es genug. So ließen vor einigen Jahren umstrittene Hochhauspläne in Köln und der Bau des Potsdamer Hauptbahnhofes mit einem Einkaufszentrum die Alarmglocken schrillen, befürchteten doch die Unesco-Verantwortlichen den Verlust von historischen Sichtachsen. Der zweijährige Studiengang in englischer Sprache will die Kompetenz vermitteln, wie solche Konflikte frühzeitig erkannt und entschärft werden können. Im Studienjahr 2007/2008 befassen sich 35 Studierende aus 20 Ländern mit dem Welterbe. Aus dem Himalaja-Staat Bhutan ist der 44-jährige Ingenieur Kinley Gyeltshen in die Lausitz gekommen. „Meine Regierung und ich haben erkannt, dass mehr internationale Erfahrungen für den Schutz unserer Kulturstätten erforderlich sind – deshalb bin ich hier“, erklärt er.