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Archiv-Artikel

unterm strich

Eine traurige Nachricht aus Bulgarien: Der 35 Jahre alte Autor Georgi Stoew wurde umgebracht. Der ehemalige Leibwächter hat neun Enthüllungsbücher über die bulgarische Mafia geschrieben. In Sofia wurde er am Montag durch einen Kopfschuss schwer verletzt und verstarb noch am selben Tag.

Psychologen der Universität Liverpool haben gestern eine Studie mit brisantem Inhalt veröffentlicht. Ihre These: Die Adoption von Kindern aus armen Ländern durch Prominente aus reichen Ländern richte mehr Schaden als Nutzen an. Wenn Madonna unter großem Medienrummel in Malawi ein Kind adoptiere, habe das zur Folge, dass mehr Eltern in armen Ländern ihre Kinder zur Adoption freigeben. Sie glauben, ihr Nachwuchs habe so eine Chance auf ein besseres Leben im Westen. Bei den Untersuchungen hat sich außerdem gezeigt, dass die meisten Kinder in den Waisenhäusern keine Vollwaisen sind. Oft lebt noch ein Elternteil.

Es dauert zwar noch eine Weile, bis im schweizerischen Locarno das 61. Internationalen Filmfestival beginnt – um genau zu sein: bis zum 6. August 2008. Doch wer den Ehrenpreis des Festivals im schönen Tessin erhält, steht jetzt schon fest: Es ist der israelische Filmemacher Amos Gitai. 1950 in Haifa geboren, hat Gitai rund 40 mittellange und lange Filme gedreht. Auf den großen Filmfestivals ist er regelmäßig zu Gast. In Venedig stellte er im September „Désengagement“ vor, einen Film über den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen, und im Februar zeigte er auf der Berlinale „Plus tard, tu comprendras“ („Später wirst du verstehen“) mit Jeanne Moreau. Auch in Locarno war Gitai schon mehrmals – zum Beispiel mit „The Arena of Murder“ (1996), einem Film, der sich mit der Ermordung Jitzhak Rabins auseinandersetzt.