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Der anonyme Autor des zeitkritischen Buchs „Wohin mit Vater?“ erhält den diesjährigen Sprachpreis der Hamburger Guntram und Irene Rinke Stiftung. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich für die gelungene Synthese von thematischer Aktualität und differenzierter sprachlicher Form verliehen. „Das Buch bringt die Hilflosigkeit aller Generationen und Institutionen angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft in Deutschland auf den Punkt“, sagt Hanno Rinke zur Auswahl des Stiftungsvorstands. Die Rinke Stiftung startet außerdem eine neue Reihe mit dem Titel „Tagewerk“. Ab 2008 werden im jährlichen Wechsel renommierte Autoren das Tagebuch des laufenden Jahres führen. Benjamin von Stuckrad-Barre macht den Anfang. Clemens Meyer, Preisträger der diesjährigen Leipziger Buchmesse, übernimmt im darauf folgenden Jahr. Mit ihrer Reihe fördert die Rinke Stiftung gezielt Autoren, die besonders junge Menschen ansprechen, die sich ansonsten wenig für Literatur interessieren. „Die Reihe soll den Puls des Jahres spürbar machen, das flüchtige Lebensgefühl für die Zukunft festhalten, nachfolgenden Generationen als literarische Datenbank dienen und helfen, den jeweiligen Zeitgeist zu definieren“, begründet Hanno Rinke das Stiftungsengagement.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat am Sonntag am Staatsbegräbnis für den afrokaribischen Dichter und Politiker Aimé Césaire auf Martinique teilgenommen. Sarkozy habe aber den Wunsch der Angehörigen respektiert und auf eine Rede verzichtet, berichtete die Zeitung Le Figaro. Césaire hatte ein Gesetz von 2005 kritisiert, das von der „positiven Rolle der Kolonisierung“ spricht, und sich geweigert, den damaligen Innenminister Sarkozy zu empfangen.