unterm strich :
„Dorfpunks, die Blüten der Gewalt“, das Theaterstück nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von Rocko Schamoni (siehe taz vom 2. 5.), läuft des großen Publikumandrangs wegen munter weiter im Hamburger Schauspielhaus, voraussichtlich bis Juli. Nun steht auch der Verfilmung des Klassikers nichts mehr im Wege. Denn die Hamburger Filmförderung hat endlich Mittel bewilligt. Das Drehbuch von „Dorfpunks“ stammt von Norbert „Seidenmatt“ Eberlein. Ausführender Produzent ist der Berliner Florian Körner von Gustorff und seine Firma „Schrammfilm“. Der passionierte Schlagzeuger (Honkas, Mutter) habe zugesichert, „ehemalige Punks und Ähnliches bis runter in die Catering-Ebene“ auf dem Filmset zu bevorzugen, wie einem Newsletter von Schamonis Plattenfirma Nobistor Records zu entnehmen ist.
Andere Baustelle, ähnlicher Auftrag: Krocha ist eine genuin proletarische Techno-Jugendkultur aus Wien. Die Krocha tragen Röhrenjeans, neonfarbene Baseballkappen („Oaschkappeln“), Palästinenserfeudel („Gschiatiachl“), Vokuhila-Haarschnitt („Voki“), und sie haben brutzelige, durch ausgiebige Solariumsaufenthalte hervorgerufene Gesichtsfarbe („Gemma Soli?“, heißt im Krochaslang, „Hast du Lust auf Solarium?“). Speziell sind auch die gezupften Augenbrauen und die weißen Linien auf der Krochastirn, die durch das Färben mit Tönungscreme entstanden sind. Krocha ist aus dem Verb „einekrochen“, hochdeutsch hineinkrachen, abgeleitet. Meistens krachen die Krocha in den Wiener Club „Nachtschicht“ („kroch ma eine in die Schicht“). Dort angekommen, tanzen die Krocha zu hochgepitschtem Schranztechno jenseits der 126 Bpm und vollführen dabei genau choreografierte, drehfreudige Tanzschritte. Das Krochen hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem amerikanischen Jumpstyle oder dem Micky-Mouse-Breakdance des englischen Jungle. Lieblings-DJ der Krocha ist der Wiener Stee Wee Bee, der schon mit einem hanebüchenen Crossover aus Trance und Volksmusik aufgefallen ist. Wie jede anständige Jackengruppe haben die Krocha ihre eigene Sprache entwickelt, „Bam, Oida“ oder „Fix, Oida“ steht am Anfang und am Ende eines jeden Krochasatzes. Infos auf YouTube oder www.fix-oida.at.
Vom 3. bis zum 6. Oktober 2008 haben Führungskräfte aus Wirtschaft und Gesellschaft wieder Gelegenheit, mit Chefdirigent Simon Halsey und dem Rundfunkchor Berlin zusammen im „Leaderchor“ zu brillieren. Die Probenarbeit sei eine prima Übung in Sachen Teamführung und Motivationstraining, informiert der Newsletter „Manager singen“. Freiwillige vor: info@rundfunkchor-berlin.de