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Archiv-Artikel

unterm strich

Literatur, Import und Export: Morgen, am 24. September, startet das 8. internationale literaturfestival berlin, welches sich nicht weniger als die „literarische Vielfalt in den Zeiten der Globalisierung“ auf die Fahnen geschrieben hat – also neue Perspektiven auf das alte Konzept Weltliteratur bieten möchte. Hehre Ziele! Dazu wurden 100 Autoren aus 50 Ländern eingeladen, etablierte literarische Größen stehen neben jungen Talenten. Die Wettbewerbsstruktur der Veranstaltung orientiert sich dabei an der der Filmfestivals: In mehreren, thematisch geordneten Hauptprogrammen lesen Autoren, die zuvor von verschiedenen Jurys ausgewählt wurden. Dabei gibt es natürlich keine Gewinner; hier hört die Analogie zur Welt des Films auch schon auf – Goldene Bären werden weiterhin auf der Berlinale verliehen, beim Literaturfestival ist Dabeisein weiter alles. Die Hauptprogramme tragen zunächst einmal nicht besonders aussagekräftige Titel wie „Literaturen der Welt“ oder „Kaleidoskop“. Für die erstgenannte Sparte wählten Juroren aus verschiedenen Ländern „repräsentative“ Texte für dieselben aus – so liest nun zum Beispiel Robert Gray für Australien und Katja Lange-Müller für Deutschland. Im „Kaleidoskop“ werden die AutorInnen von der Festivalleitung eingeladen; dieses Jahr lesen unter anderem Jenny Erpenbeck, Jon Fosse, Gilles Leroy, Uwe Timm, Meir Shalev und Eliot Weinberger. Das Literaturfestival läuft bis zum 5. Oktober.

Rettung für Kulturgut: Die Kulturstiftung des Bundes stellt 7 Millionen Euro für ein „Programm zur Konservierung und Restaurierung von gefährdetem mobilem Kulturgut“ zur Verfügung, das sie gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder durchführen will. Aus 121 Anträgen von Museen, Archiven und Bibliotheken wählte eine Jury gestern 26 Projekte mit kulturgeschichtlich bedeutsamen Objekten aus, die der Konservierung oder Restaurierung bedürfen. Zu den Projekten gehören u. a. naturkundliche Präparate in Konservierungsflüssigkeit („Nasssammlungen“) des Museums für Naturkunde der Humboldt-Universität Berlin, kunst- und naturhistorische Objekte aus Naturalienkabinetten, historische Tasteninstrumente, archäologische Eisenfunde, Tonbänder und – tamtam! – Zeitungsseiten.