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Archiv-Artikel

unterm strich

Man verliert leicht den Überblick: American MTV-Awards, European MTV-Awards, die Grammys, Echo, Komet und mehr. Jetzt sind gerade die American Music Awards verliehen worden, die immerhin als „Signalgeber“ für die Grammys gelten. Sie werden aufgrund von Verkaufszahlen und der Stimmabgabe durch zufällig ausgewählte 20.000 Menschen ermittelt. Und wie soll es anders sein, wer hätte es gedacht: Eminem hat alle vier Preise gewonnen, für die er nominiert war: Bester Künstler und bestes Album („The Eminem Show“) in den Kategorien HipHop/R&B und Pop/Rock. Stellt sich die Frage: Gewinnt Eminem nicht in einer Tour irgendwelche Preise? Interessiert das jemand wirklich? Gibt es nicht schon wieder ganz viele, ganz tolle andere Superstars? Warum war Eminem nicht bei der Preisverleihung? Wer hat letztes Jahr eigentlich gewonnen?

Trotzdem haben solche extrem inszenierten und völlig überflüssigen Feierlichkeiten was für sich: Es passiert dort immer irgendwas. So war auch bei den American-Music-Awards-Verleihungen einiges los: Sheryl Crow protestierte gegen die Irak-Kriegspläne der US-Regierung mit einem T-Shirt, auf dem stand: „War Is Not The Answer“. Die Moderatoren der Verleihung, die Osbournes, glänzten mit Kanonaden von Fucks und Shits, was vom US-Fernsehen bei der Übertragung wiederum mit Kanonaden von Pieptönen beantwortet wurde. Und schließlich war auch der Kinderpornografie-Verdacht gegen Pete Townshend ein Thema. Elton John, der die Award-Show im Duett-Gesang seines Hits „Tiny Dancer“ mit Tim McGraw (bester Country-Künstler) eröffnet hatte, sagte, er sei ganz erschüttert und Townshend ein enger Freund von ihm: „Meine Gedanken sind jetzt bei ihm.“ Viele der Stars äußerten die Hoffnung, dass sich der Verdacht gegen den Who-Frontmann als unbegründet erweisen würde.

Der Vollständigkeit halber hier die anderen Preisträger: Dixie Chicks, Mary J. Blige, Creed (alle nicht da), Outkast, Nelly, Enrique Iglesias, Carolyn Dawn Johnson, Moe Loughran (Coca-Cola-Preis), Alabama (besondere Verdienste), Madonna (bekam den Michael-Jackson-Preis) sowie Ashanti.