unterm strich :
Engagiert geht Berlin ins neue Jahr. So will es der Hauptstadtkulturfonds, der dementsprechend für 2003 seine Fördergelder von 3,1 Millionen Euro auf 57 Kulturprojekte verteilt hat. Ganz vorne dabei sind die Berliner Kunst-Werke, die für Ausstellungen über den Nahostkonflikt und die Geschichte der Roten Armee Fraktion mit 230.000 Euro unterstützt werden. „Territorien“ soll anhand von Stadt- und Landschaftsplanung in den besetzten palästinensischen Gebieten die Deformation des Politischen auch geografisch aufzeigen. Für das RAF-Projekt wird es eine Zusammenarbeit mit Wolfgang Kraushaar vom Hamburger Institut für Sozialforschung geben.
Die größte Summe wird mit 280.000 Euro für die Übernahme einer Londoner „Azteken“-Ausstellung beigesteuert. Auch das ist ein Politikum: Für Adrienne Goehler als Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds zeichnet sich damit ab, wie sehr in Berlin Geld von Bund und Land fehlt. Auf Dauer will der Hauptstadtkulturfonds die Lücke nicht schließen – denn schon jetzt sind selbst Theaterprojekte der subventionierten Volksbühne und Schaubühne auf dessen Zuschüsse angewiesen. Bei den 120.000 Euro für das Hebbel Theater dagegen ging es, so Goehler, eher darum, dem neuen Intendanten Matthias Lilienthal einen „einfachen Einstieg zu ermöglichen“.