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Archiv-Artikel

unterm strich

Die amerikanische Autorin Olivia Goldsmith, die 1992 mit dem Scheidungsroman „Der Club der Teufelinnen“ reich und berühmt wurde, ist tot. Die 54-Jährige erlag, man höre und fürchte sich!, den Komplikationen nach einer kosmetischen Operation, wie ihr Anwalt nach US-Medienberichten mitteilte. Man kann von der Literatur sprechen, die aus dem Leben kommt, aber nicht so grausam ist. Denn eine der sich an ihren Exmännern rächenden Frauen im „Club der Teufelinnen“ ist besessen von Schönheitsoperationen. Bei der Verfilmung des Buches spielte Goldie Hawn diese Rolle. Die beiden anderen Teufelinnen wurden seinerzeit durch Diane Keaton und Bette Midler dargestellt.

Nachdem sie sich mit Mitte 30 bei einem brutalen Scheidungskrieg total ausgelaugt hatte, beschloss die damalige Wirtschaftsberaterin Goldsmith, sich ihre Wut von der Seele zu schreiben. Seit rund einem Jahrzehnt gehörte sie nach dem Erfolg von „Club der Teufelinnen“ zu den populärsten Autorinnen witzig-ironischer Frauenunterhaltung, eine Art amerikanische Hera Lind. Zu ihren Büchern zählen unter anderem „Tolle Männer“, „Die Rachegöttinnen“ und „Der Club der Gaunerinnen“.

Aus der Abteilung Salben und Preisen: Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an den in Heidelberg lebenden Hans Thill. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem 1954 in Baden-Baden geborenen Lyriker und Übersetzer für seinen im Verlag Wunderhorn erschienenen Band „Kühle Religionen“ zugesprochen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Adolf Endler und Wolfgang Hilbig.

Es war abzusehen, dass es nach dem Machtkampf beim Suhrkamp-Verlag, den Ulla Berkéwicz für sich entschied, personell nicht allein mit der Demission Günter Bergs getan war. Nun zieht nach einer Meldung des Branchenmagazins Buchmarkt.de auch der Lektor für neue deutsche Literatur bei Suhrkamp, Thorsten Ahrend, von dannen, wie es heißt „aus persönlichen Gründen“. Mutmaßlich aber auch aus Gründen, die mit Bergs Entlassung zu tun haben – Ahrend, der einst für den Reclam Verlag Leipzig den Bestseller „Schlafes Bruder“ von Robert Schneider entdeckte, war ein enger Vertrauter von Günter Berg. Und, nicht ganz unwichtig, er war bei Suhrkamp als Lektor auch für Martin Walser zuständig – man muss also kein großer Prophet sein, um sehen zu können, dass Suhrkamp weiterhin nicht zur Ruhe kommen wird. Nach den Weggängen von Günter Berg und Thorsten Ahrend dürfte demnächst auch der Abschied von Martin Walser nicht mehr nur als Gerücht kursieren.