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Archiv-Artikel

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Es gibt Tage, da wundert man sich über diese Kolumne. Sollte sie informativer sein? Sollte sie stärker rauschen? Sollte sie prominenter stehen? Sollten mehr Prominente drinstehen? Sollte sie namentlich gekennzeichnet sein? Und dann gibt es Tage, die einen aus diesen Zweifeln erlösen. Das Telefon klingelt, und ein Sprecher von Random House ist am anderen Ende, um freundlich, aber bestimmt darauf hinzuweisen, dass der Droemer Verlag mitnichten Teil von Random House sei, anders als an dieser Stelle in den letzten zwei Zeilen vom Mittwoch vermeldet worden war. So Leid es uns tut, dies fälschlicherweise behauptet zu haben, so sehr freut es uns natürlich, dass Bertelsmann – und dazu gehört Random House – Menschen beschäftigt, deren Tag vor allem darin besteht, abgelegene Kolumnen auf sachliche Fehler zu durchforsten. Ganz anders als etwa der Weltbild-Verlag, dessen Job es ja eigentlich gewesen wäre, uns auf diesen Fehler aufmerksam zu machen, ist doch Droemer Teil dieses Verlagsimperiums.

Und nun noch die traurige Pflicht, einem Großen des schaustellenden Gewerbes Frankreichs die letzten Worte hinterherzurufen. Der Chansonsänger, Dichter und Varietee-Star Claude Nougaro ist tot. Nach langer Krankheit starb Nougaro am Donnerstag im Alter von 74 Jahren in seiner Pariser Wohnung. Der 1929 im südwestfranzösischen Toulouse als Sohn eines Opernsängers und einer Pianistin geborene Musiker zeichnete sich in zahlreichen Genres aus und entwickelte seinen eigenen Stil zwischen Swing und Poesie. So wenigstens sagt es Agence France-Presse, ohne hinzuzufügen, dass Nougaro außerhalb Frankreichs gänzlich unbekannt blieb. In Frankreich aber veröffentlichte er im Laufe seiner 50-jährigen Karriere gut 20 Platten.