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Archiv-Artikel

unterm strich

Der österreichische Schriftsteller Gert Jonke ist am Wochenende in einem Wiener Krankenhaus gestorben. Das gab sein Verlag Jung und Jung bekannt. Er litt an einer schweren Krebserkrankung, von der er seit Sommer wusste.

Jonke wurde am 8. Februar 1946 in Klagenfurt geboren. Er war einer der wichtigsten österreichischen Gegenwartsautoren, ein unermüdlicher Sprachexperimentator, wie Elfriede Jelinek betonte, nachdem sie von Jonkes Tod gehört hatte. „Ein großer Sprachkünstler, einer der größten. Er hat mit der Sprache gespielt wie ein Kind mit Seifenblasen, aber es war keine Luft in den Blasen, da war ein sehr raffiniertes und genaues Denken drinnen, und Kind war er auch keins, auch wenn er immer diese kindliche Freude an der Sprache gehabt hat.“

1969 kam sein erstes Buch, „Geometrischer Heimatroman“, auf den Markt, der ihn mit einem Schlag international bekannt machte. Romane wie „Der Ferne Klang“ (1979) oder „Stoffgewitter“ (1996) folgten. In den vergangenen Jahren verlegte Jonke den Schwerpunkt seines Schreibens auf das Theater. Sein erstes Bühnenstück war das 1989 entstandene „damals vor graz“. Das „Insektarium“ und „Die Vögel“ wurden im Wiener Volkstheater gespielt, „Es singen die Steine“ im Stadttheater Klagenfurt. In den letzten Jahren inszenierte das Burgtheater „Die versunkene Kathedrale“ (2005) und im Frühjahr 2008 das Stück „Freier Fall“, für das Jonke mit dem „Nestroy“-Autorenpreis ausgezeichnet wurde.

Jonke mokierte sich gerne über den Literaturbetrieb. Dieser habe immer weniger mit Literatur zu tun, verkündete er 2003 in seiner „Klagenfurter Rede zur Literatur“ zum Auftakt des Bachmann-Preises, den er als erster Preisträger 1977 entgegennahm. Die stets aufs Neue ausgerufene „Krise der Literatur“ diente seiner Ansicht nach der Disziplinierung der Autoren, damit diese „marktgerechte Produkte“ ablieferten.

Will Smith hat im vergangenen Jahr so viel Geld in die US-Kinokassen gebracht wie kein anderer Schauspieler. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter amerikanischen Kinobetreibern. Smith war 2008 in den Filmen „Hancock“ und „Sieben Leben“ zu sehen.