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Archiv-Artikel

unterm strich

Vielleicht spürt die viel gescholtene, konzeptlose Kulturpolitik auch nur, woher der Wind weht? Der Deutsche Bühnenverein hat das Bürgervotum gegen den geplanten Theaterneubau in Gütersloh bedauert. „Der Theaterneubau wäre für die kulturelle Zukunft der Stadt Gütersloh sehr wichtig gewesen“, sagte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, gestern der dpa. Ohne eine neue Bühne sei der Standort Gütersloh, der nur Gastspiele aufführt und nicht über ein eigenes Ensemble verfügt, wenig attraktiv. In einem Bürgerentscheid hatten die Gütersloher Bürger am Sonntag gegen das rund 30 Millionen teure Projekt votiert und damit den Stadtrat zur Sparsamkeit aufgefordert. 18.462 Abstimmende und damit 75 Prozent hatten die Frage „Soll die Stadt Gütersloh trotz Finanzkrise ein neues Theater bauen?“ mit Nein beantwortet. Insgesamt hatten sich mehr als 24.000 der rund 74.000 Stimmberechtigten an dem Entscheid beteiligt, deutlich mehr als die erforderlichen 20 Prozent. Der Initiator des vorangegangenen Bürgerbegehrens, Norbert Morkes, meinte, es gehe nun darum, zusammen mit den anderen Parteien das alte Theater wieder in eine bespielbare Einrichtung zu verwandeln. Nach Meinung von Sachverständigen ist eine Renovierung freilich nicht wirklich rentabel.