unterm strich :
Selbst wer ihn nie gesehen hat sah, kennt doch zumindest seine Stimme: Humphrey Bogart, Robert Mitchum, Burt Lancaster und Kirk Douglas lieh er sein raues Timbre. An Carl Raddatz, der mit 82 Jahren starb, erinnert man sich im Schwarz-Weiß alter Filme.
Der Berliner Staatsschauspieler war einer der letzten Großen aus der Ufa-Zeit und gehörte zu den populären Protagonisten des deutschen Nachkriegstheaters. In Berlin spielte er bis in die 70er-Jahre neben Bernhard Minetti, Berta Drews und Martin Held Theater. Im Fernsehen sah man Raddatz als Konsul in Franz Peter Wirths Verfilmung von Thomas Manns „Die Buddenbrooks“.
Der am 13. März 1912 in Mannheim geborene Raddatz drehte viele bekannte Ufa-Filme wie „Immensee“ von Veit Harlan oder „Unter den Brücken“ von Helmut Käutner. Kritik musste sich der Schauspieler später wegen seiner Mitwirkung an NS-Propagandafilmen von Eduard von Borsody und Karl Ritter gefallen lassen. 1979 wurde er mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.
Nicht nur lebendig, sondern auch sehr gerührt zeigten sich die beiden amerikanischen Regisseure Milos Forman und Quentin Tarantino, die in Cannes ausgezeichnet worden sind. Forman wurde vom französischen Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres zum Ritter der Ehrenlegion erhoben, während Tarantino die Auszeichnung eines Offiziers der Künste entgegennahm. Forman gebe als ein Beispiel für Generationen von Nachwuchsregisseuren, sagte der Minister. Tarantino, den diesjährigen Präsidenten der Jury des Filmfestivals, nannte der Minister „Wunderkind und Rebell des Filmschaffens“ und lobte: „Wir brauchen Sie für den Kampf um die Freiheit des Filmschaffens und für die Achtung der Arbeit der Schauspieler.“