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Archiv-Artikel

unterm strich

Henry Ries ist tot. Wie die New York Times meldet, starb der Fotograf 86-jährig in seinem Haus bei New York. Berühmt wurde Ries als Fotograf der alliierten Luftbrücke nach Berlin. Sein bekanntestes Foto zeigt eine Gruppe von Berliner Kindern, die einen amerikanischen Rosinenbomber beobachten, während er den Flughafen Tempelhof anfliegt. 1998, zum 50-jährigen Jubiläum der Luftbrücke, wurde das Bild für eine amerikanische Briefmarke ausgewählt.

Mit Berlin verbindet Henry Ries viel: Hier wurde er am 22. September 1917 unter dem Namen Heinz Ries geboren. 1938 flüchtete er, ein Jude, vor den Nazis in die USA. Zunächst schlug er sich unter anderem als Vertreter für Staubsauger durch. 1943 trat er in die US-Army ein und diente zunächst als Luftwaffenfotograf in Asien, dann als Aufklärungsoffizier in Europa. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Fotograf für die amerikanische Regierung in Berlin, 1947 wurde er Angestellter der New York Times. Für die Zeitung schoss er denn auch die Luftbrücken-Fotos, die ihn berühmt machen sollten. Von 1955 an wirkte er als Werbefotograf in Manhattan. 2003 hat er das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Gähn? Nee, ist ja kein Literaturpreis. Der französische Star-Choreograf Maurice Béjart wurde gestern nämlich nur mit dem Internationalen Movimentos-Tanz-Preis ausgezeichnet. Der 77-Jährige erhält die mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen des Internationalen Tanzfestivals Movimentos in Wolfsburg. Außer Béjart werden noch fünf weitere Tanzkünstler mit je 10.000 Euro geehrt. Mit dem Geld sollen neue Inszenierungen finanziert werden. So soll es sein! Falls der Mann aber ein Buch schreiben und dafür einen Literaturpreis bekommen sollte, dann wird gemeckert!