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Archiv-Artikel

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Der Fotograf Helmut Newton ist am Mittwoch in Berlin in einem Ehrengrab beigesetzt worden. Zu den Trauergästen auf dem Friedhof in der Friedenauer Stubenrauchstraße gehörten Bundeskanzler Gerhard Schröder und die britischen Schauspieler Roger Moore und Rupert Everett, beides Freunde Newtons, und der Kosmonaut Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All und Ehrenbürger Berlins. Die Witwe June Newton kam an der Seite des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) zum Friedhof. Als sich der Trauerzug zum Grab bewegte, erklang der Mackie-Messer-Song aus der „Dreigroschenoper“.

Newton kam im Januar bei einem Autounfall in Hollywood im Alter von 83 Jahren ums Leben. Sein Grab liegt nur wenige Meter von der letzten Ruhestätte der Schauspielerin Marlene Dietrich entfernt, die 1992 ebenfalls von der Stadt Berlin ein Ehrengrab erhielt.

Morgen eröffnet die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in der ehemaligen Kunstbibliothek am Bahnhof Zoo die Dauerausstellung mit der Fotosammlung Newtons. Der Künstler vermachte sie im Oktober des vergangenen Jahres seiner Vaterstadt Berlin als Dauerleihgabe.

Der Stadtforscher Dieter Hoffmann-Axthelm kritisiert nach dem Scheitern der Berliner Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ in der Zeit den Architekten Peter Zumthor: „Vorwerfen muss man Zumthor, dass er die Aufgabe nicht begriffen hat, sondern bis zum Schluss glaubte, seinen persönlichen Kunstanspruch durchsetzen zu müssen.“ Als Jurymitglied wählte Hoffmann-Axthelm den Entwurf Zumthors 1993 mit aus. Der Stadtforscher rät den Politikern nun, sie sollten sich vor einem neuen Wettbewerb Klarheit über den Charakter der Gedenkstätte verschaffen: „Man sollte sich wieder jenes Provisoriums überdachter Gräben erinnern, das dem Gelände so hervorragend gedient hat. Es vermittelte das Wesentliche, ohne sich belehrend zwischen Besucher und Gelände zu schieben.“

Die „Topographie des Terrors“ sollte an die Opfer der Gestapo erinnern. Der Bund und die Stadt Berlin haben den Vertrag mit Zumthor aufgehoben; seine Erschließungstürme auf dem Gelände sollen abgerissen werden.