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Archiv-Artikel

unterm strich

Es kommt Bewegung in die Debatte um die Flick-Sammlung. Die Argumentation der Stiftung Preußischer Kulturbesitz – frei nach Martin Walser: Man wird doch mal weggucken und nur Kunst sehen dürfen, wird nicht mehr gestützt. Kulturstaatsministerin Christina Weiss meint nun plötzlich, die Stiftung müsse sich aktiv an der Debatte um die Flick-Ausstellung in Berlin beteiligen. Zuvor hatte der Berliner Kultursenator Thomas Flierl in der Sitzung des Kulturaussschusses des Berliner Abgeordnetenhauses die Stiftung kritisiert und gefordert, sie solle ein „offensives, transparentes und die gesellschaftlichen Aspekte thematisierenden Verhalten“ zeigen. Auch das zielt in Richtung einer Begleitausstellung zur Familiengeschichte Flicks und einer Dokumentation zum Thema Zwangsarbeit. Die Ministerin wurde von den anderen Mitgliedern der Preußenstiftung auf der Sitzung der Stiftung zu einem Gespräch mit dem Zentralrat der Juden aufgefordert. Sie solle sich im Konflikt um eine Vermittlung bemühen.

Gerade weil die Stiftung in der Kürze der Zeit eine historisch fundierte Begleitausstellung nicht wird leisten können, ist das Angebot des „Vereins Dokumentation Zwangsarbeit“, das Flierl und Weiss unterbreitet wurde, höchst interessant.

Mit einem neuen Wettbewerb will die Kulturstiftung der Länder Schüler stärker für Musik und Kunst begeistern. Dabei sollen Projektideen für Kooperationen zwischen Schulen und Künstlern prämiert werden, sagte die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck als Mitglied des Stiftungsrats am Freitag in Frankfurt. Der Wettbewerb soll jährlich zu Beginn des Schuljahrs ausgeschrieben werden. Bewerbungen mit Projekten aus Musik, Kunst, Tanz, Literatur und neuen Medien sind möglich.