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Archiv-Artikel

unterm strich

Der Schweizer Komponist Klaus Huber erhält in diesem Jahr den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis. Der mit 200.000 Euro dotierte Preis ist eine der begehrtesten Auszeichnungen in der Musikwelt. Der 84-jährige Huber gilt als international renommierter Repräsentant der zeitgenössischen Musik. Sein umfangreiches Werk umfasst Kammermusik, Oratorien und Opern. Es ist geprägt von einem sozialen und politischen Engagement. Der Siemens-Musikpreis wird Huber am 15. Mai bei einem Festakt in München überreicht. Die Laudatio hält der Schweizer Musikpublizist Max Nyffeler. Huber erhält auch den Musikpreis Salzburg 2009. Ein Preissegen sozusagen, der da über ihn niedergeht.

In Hubers reichem Werk verbinde sich neueste Musiksprache mit den Kontrapunkttechniken der Alten Musik, hieß es in der Jurybegründung. Es gehe ihm um geistliche Musik, aber auch um aktuelles humanes und politisches Engagement. Als ein Schlüsselwerk gelten die „Cantiones de Circulo Gyrante“ von 1985, in denen Texte der mittelalterlichen Benediktinerin Hildegard von Bingen neben einem Gedicht Heinrich Bölls über die im Krieg zerstörten Kirchen Kölns stehen.

Der Kunstmarkt schwächelt weiter: Ein Gemälde des französischen Impressionisten Claude Monet hat bei einer Versteigerung in London sein Ziel verfehlt. „Dans la prairie“ wurde am Mittwochabend bei Christie’s für 11,2 Millionen Pfund (12,6 Millionen Euro) verkauft. Für das Bild aus dem Jahr 1876, das Monets Frau Camille auf einer Blumenwiese zeigt, waren 15 Millionen Pfund erwartet worden. Monets zweites Gemälde, „La Promenade d’Argenteuil“, das fünf Millionen Pfund erreichen sollte, fand gar keinen Käufer. Auch andere Werke von Malern wie Renoir oder Matisse wurden nicht verkauft.

Da gehen wir also wieder ins Museum. Zum Beispiel in die Ausstellung der Hamburger Kunsthalle, die am 6. Februar unter dem Titel „Intimität und Pose“ eröffnet und Edgar Degas’ „einzigartige Perspektive auf den weiblichen Körper“ zum Thema hat. Nichts gegen Degas, aber sind nackte Weiber wirklich ein aktuelles Museumskonzept?