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Archiv-Artikel

unterm strich

Schock: Harry Potter überlebt seine Abenteuer möglicherweise nicht. Joanne K. Rowling, die Autorin, hat bei einer Dichterlesung das letztendliche Schicksal ihres Helden offen gelassen. Beim Internationalen Literaturfestival in Edinburgh, der Heimatstadt Rowlings, sagte sie ihren zumeist jungen Zuhörern auf deren bohrende Fragen: „Er wird bis zum siebten Buch überleben, hauptsächlich, weil ich von euch nicht erwürgt werden will, aber ich möchte nicht sagen, ob er darüber hinaus noch älter wird.“ Na ja, ein bisschen Spannung muss ja auch bleiben. Derzeit arbeitet Rowling, die mit ihren in zahlreiche Sprachen übersetzten Harry-Potter-Büchern reicher als Königin Elizabeth II. geworden ist, am sechsten Band. Nach dem siebten Roman soll eigentlich Schluss sein. Über dessen Titel verriet die Schriftstellerin nichts.

Der Lesben- und Schwulenverband hat an deutsche Konzertveranstalter appelliert, Auftritte des jamaikanischen Reggae-Musikers Buju Banton abzusagen. In seinem Lied „Boom Bye Bye“ rufe Banton offen dazu auf, Homosexuelle zu töten, sagte Verbandssprecher Philipp Braun dem epd in Köln. Banton wolle in den nächsten Wochen in mehreren deutschen Städten auftreten. In einem Schreiben hat der Verband deutsche Konzertveranstalter aufgefordert, sich von den schwulen- und lesbenfeindlichen Liedern Bantons zu distanzieren. Bisher haben zwei Veranstalter reagiert und lediglich angekündigt, das Lied „Boom Bye Bye“ zu untersagen. Bei einem Auftritt Bantons am Rande der Olympischen Spielen in Athen am Samstag sei das Einschreiten des Lesben- und Schwulenverbandes erfolgreich gewesen, sagte Braun. Auf Druck der Organisation habe der Sponsor des Künstlers, der Sportartikelhersteller Puma, dem Musiker das Singen schwulenfeindlicher Lieder untersagt.

Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison glaubt nicht an die eine große Liebe. Wenn ihre Studenten diese Frage stellen würden, antworte sie immer: „Es gibt wahrscheinlich sieben, aber dafür müssen Sie reisen“, sagte die 73-jährige Professorin an der renommierten US-Universität von Princeton der Literaturfachzeitschrift Brigitte in einem gestern vorab veröffentlichten Interview. „Die Vorstellung von dem einen Einzigen ist so mittelalterlich.“ Auch wenn es Menschen gebe, die nur ein einziges Mal richtig lieben, dann gebe es bestimmt auch andere, die viermal, fünfmal hintereinander lieben können. Auf die Frage, wie viel Lieben sie selbst noch im Leben erwarte, antwortete die US-Amerikanerin: „Eine.“ Gefragt, wie viel gute Bücher sie noch schreiben wolle, wurde sie von den KollegInnen aus Hamburg leider nicht.