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Was wird aus der Sammlung des Filmemachers Werner Nekes im neuen Mülheimer Medienmuseum? Mit dem Aufruf „Stadt verstößt Künstler“ protestieren Künstler aus dem In- und Ausland gegen die Pläne der Stadt, Nekes' Sammlung mit Objekten aus der Frühzeit des Kinos nicht zu übernehmen. Für das Medienmuseum habe der RWE-Konzern 770.000 Euro gespendet, zudem habe das Land Nordrhein-Westfalen 250.000 Euro gegeben. Die Beträge seien aber in der Annahme geflossen, die Sammlung des Filmemachers werde in der Ausstellung gezeigt, sagte der Initiator des Protestaufrufes, Moritz Pankok, am Dienstag. Die Landesmittel müsse die Stadt deswegen nun zurückgeben und neu beantragen. Auch Christoph Schlingensief, ein Mitunterzeichner des Papiers, reagierte mit Unverständnis auf die Absichten der Stadt: „Warum vertut Mülheim diese sensationelle Chance?“
Der Regisseur Jürgen Flimm hat die Bayreuther Festspiele, bei denen Schlingensief in diesem Jahr den „Parsifal“ inszenierte, scharf kritisiert. Sie seien „ein sehr egozentrischer Betrieb“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Aus diesem Grund sei der Ruhm von Bayreuth verblasst. Das Management interessiere sich nicht wirklich für Neuerungen in der Oper und der Kunst. Man hätte die Bühne des Bayreuther Festspielhauses längst für Richard Wagners Zeitgenossen öffnen müssen, sagte Flimm, der im Jahr 2000 in Bayreuth den „Ring des Nibelungen“ neu herausgebracht hat. Die Inszenierung verschwindet mit der letzten Aufführung der „Götterdämmerung“ an diesem Mittwoch endgültig vom Spielplan. Flimm ist derzeit Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und gilt als aussichtsreicher Kandidat für die künftige Festspielintendanz in Salzburg ab 2007.