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Am kommenden Sonntag wird er seine Forschungsergebnisse im „Kulturweltspiegel“ vorstellen, doch die ARD hat die wichtigsten Thesen aus „Hitlers jüdische Soldaten“ (Schöningh Verlag, 457 S., 38 Euro), dem neuen Buch des amerikanischen Historikers Bryan M. Rigg, schon einmal vorab mitgeteilt: In der Wehrmacht sollen bis zu 150.000 Soldaten jüdischer Herkunft gedient haben. Vier Jahre hat Riggs recherchiert und rund 400 der Überlebenden interviewt. „Was mich besonders schockierte, war, dass Hitler persönlich tausende von hochrangigen Offizieren für ‚deutschblütig‘ erklärte“, sagte Rigg der ARD. Mit dem Generalfeldmarschall Erhard Milch habe es der Sohn eines jüdischen Vaters sogar in eine Spitzenposition geschafft. „Milchs Abstammung war allgemein bekannt. Für die jüdischen Soldaten war das eine große Hoffnung. Sie sagten: Solange ein Jude Generalfeldmarschall ist, gibt es auch für uns noch Hoffnung.“ In seinem Buch beschreibt Rigg auch die absurde Situation vieler jüdischer Soldaten, für die der Dienst in der Wehrmacht die Rettung vor der Ermordung durch die Nazis bedeutete. Im Oktober wird Rigg nach Deutschland kommen und sein Buch der Öffentlichkeit vorstellen. Das Vorwort stammt von dem deutschen Geschichtsprofessor Eberhard Jäckel.