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Die österreichische Schauspielerin Elisabeth Kallina ist am Donnerstag im Alter von 94 Jahren in Wien gestorben. Im Wiener Burgtheater hatte sie seit ihrem 18. Lebensjahr in mehr als hundert Rollen auf der Bühne gestanden. Verheirat war die Kammerschauspielerin mit dem noch bekannteren Schauspieler Oskar Werner, dem seine Arbeit mit François Truffaut („Jules und Jim“, „Fahrenheit 451“) möglicherweise einen Platz im kollektiven kulturellen Gedächtnis verschaffte. Kallina hat „viele Jahre lang die großen Frauenrollen der Weltliteratur im Burgtheater gespielt“, wie es im Nachruf der traditionsreichen Wiener Bühne hieß. Unter anderem die Johanna in Schillers „Jungfrau von Orleans“, die Ismene in Sophokles’ „Antigone“ und die Meroe in Kleists „Penthesilea“. Neben diesen Klassikern verkörperte sie aber auch Protagonisten in Werken von zahlreichen zeitgenössischen Autoren.
Bei der Verleihung des Blue-Orange-Kunstpreises an den Künstler Francis Alýs zeigte sich dieser von seiner großzügigsten Seite. Nachdem er zuvor schon angekündigt hatte, 7.000 Euro an die Nachwuchskünstler der Gruppe „Tercerunquinto“ weiterzureichen, teilte er nun mit, die restlichen 70.000 Euro des Preisgeldes einem Schulungszentrum für Straßenkinder in Mexiko-Stadt zur Verfügung stellen zu wollen.
Damit will der Belgier sich für die zahlreichen Anregungen revanchieren, die ihm seine Wahlheimat Mexiko beschert. Der als Ingenieur und Architekt ausgebildete „Ideen-Produzent“ Alýs setzt sich mit den sozialen Verhältnissen Mexikos auseinander. In seinen Werken beschäftigt er sich in Form von Performances, Zeichnungen, Fotoserien, Videos oft mit dem öffentlichen Raum, ohne aber raumgreifende Skulpturen oder Installationen zu hinterlassen.