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Hier noch zwei Meldungen von der Buchmesse: Zum einen forderte der Münchner Anwalt Peter Beisler gestern auf der Messe für Übersetzer eine zweiprozentige Umsatzbeteiligung am Buchladenpreis zusätzlich zur bisher üblichen Seitenpauschale. Für die Verlage lehnte dies der Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Christian Spreng, ab. Nach dem seit zwei Jahren geltenden neuen Urheberrecht müssen die Verlage die Übersetzer „angemessen“ bezahlen. Das Gesetz legt jedoch keine Details fest. Die vom Verband der Übersetzer geforderte dreiprozentige Erfolgsbeteiligung sowie ein höhere Seitenpauschale werden von den Verlegern abgelehnt. Das Berliner Kammergericht soll demnächst über die Einrichtung einer Schlichterstelle entscheiden.
Zum anderen ist der Literatur- und Musikkritiker Joachim Kaiser während der Messe mit dem „Preis der Kritik“ des Hamburger Verlags Hoffmann und Campe ausgezeichnet worden. Der Verlag ehre damit „einen Besessenen“ auf seinem Gebiet, der „wesentliche Impulse für das Verständnis von Musik und Literatur in unserem Land“ gebe, sagte Verlagschef Günter Berg bei der Verleihung. Die Auszeichnung ist mit 99 Flaschen französischen Burgunder-Rotweins und der im Verlag erscheinenden Düsseldorfer Werkausgabe Heinrich Heines dotiert.