unterm strich :
Draht nach oben jetzt auch an der Berliner Humboldt-Universität. Heute wird nämlich dortselbst der Guardini-Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung eröffnet. Und das im protestantischen, um nicht zu sagen atheistischen Kernland! Es geschehen also doch noch Zeichen und Wunder. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, wird die nach dem Religionsphilosophen Romano Guardini (1885–1968) benannte Stiftungsprofessur eröffnen. In diesem Wintersemester wird sie eine Ringvorlesung über die geistigen Grundlagen Europas und ihre Aktualität anbieten. Irgendjemand muss es den Ungläubigen ja sagen! Erster „Guardini Professor“ wird dann im Sommersemester 2005 der Bonner Philosoph und Theologe Ludger Honnefelder sein. Der von den Nationalsozialisten verfolgte Religionsphilosoph Romano Guardini hatte von 1923 bis zu seiner Zwangspensionierung 1939 eine Professur an der Berliner Universität inne. Der Berliner Erzbischof, Kardinal Georg Sterzinsky, würdigte den Beitrag der Evangelisch-Theologischen Fakultät zur neuen Professur. Damit werde ohne Rückgriff auf öffentliche Mittel ein Zeichen in ökumenischem Geist gesetzt. Leider! Denn zu viele Kompromisse mit der Moderne untergraben die Fundamente eines jeden Glaubens.