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Archiv-Artikel

unterm strich

Ein Filmfestival in Niedersachsen zu organisieren wird im kommenden Jahr keine Freude sein: Sieben Veranstaltungen stehen vor dem Aus. Die von den Ländern Niedersachsen und Bremen gegründete Mediengesellschaft nordmedia will nach eigenen Angaben den Festivals in Göttingen, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Uelzen, Verden und Wilhelmshaven keine Fördergelder mehr bewilligen. Die Festivals bieten meist kleinen und unabhängigen Produktionen eine Plattform – Filmen, die oft keinen Verleih und also auch keinen Weg in die Kinos finden.

Die nordmedia begründet die Einschnitte mit der mangelnden Profilschärfe der Festivals und der fehlenden überregionalen Bedeutung. Die Leiter der betroffenen Veranstaltungen reagierten mit scharfer Kritik. Auf Antrag der Oppositionsparteien im Niedersächsischen Landtag wird sich der Ausschuss für Wissenschaft und Kultur am 27. November mit dem Thema beschäftigen.

Die nordmedia stützt ihre Entscheidung auf eine Untersuchung, die in Teilen im März 2003 veröffentlicht wurde. Laut nordmedia-Sprecher Michael Rauscher handelt es sich bei der Evaluation um eine „grundsätzliche Bewertung der Festivals“. Die Leiterin der Uelzener Filmtage, Ingrid Schinkel, sagte, Einsparungen seien akzeptabel gewesen. „Aber dass jetzt das ganze Festival ohne nähere Begründung platt gebügelt werden soll, ist sehr enttäuschend.“ Der Leiter des Referats Medien und Film bei der niedersächsischen Staatskanzlei, Lutz Bardelle, sieht jedoch keine Alternative. Die Schließung von sieben Festivals sei schmerzhaft, angesichts schwindender Finanzen gebe es aber nur die Möglichkeit, sich auf die Veranstaltungen mit der „größten überregionalen Strahlkraft“ zu konzentrieren.