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Archiv-Artikel

unterm strich

Die amerikanische Schwimmerin Gertrud Ederle ist am Sonntag im Alter von 98 Jahren verstorben. Ederle wurde 1926 als die erste Frau, die den Ärmelkanal durchschwamm, weltberühmt – und damit eine der Protagonistinnen in dem Buch über das Jahr 1926, das der Stanforder Literaturwissenschafter Hans-Ulrich Gumbrechts 2001 veröffentlichte. Nur fünf Männern war vor Ederle die Durchquerung des Ärmelkanals gelungen, und sie war zwei Stunden schneller als der Beste von ihnen. In vierzehneinhalb Stunden legte sie 56 Kilometer zurück. Ihr Rekord blieb 24 Jahre lang ungebrochen.

Sonst geht’s hier nur noch um Berlin. Anderswo scheint nichts zu passieren. Jedenfalls nichts so Lustiges: Der schwedische Möbelkonzern Ikea muss wegen eines Werbeslogans für seine neue Filiale in Tempelhof 25.000 Euro Schadenersatz an Berlins Regierenden Bürgermeister Wowereit zahlen. Ikea hatte vor der Neueröffnung mit dem Slogan geworben: „Ich bin Schwede, und das ist auch gut so.“

Schwul oder Schwede, der Konzern bekam daraufhin eine Unterlassungserklärung von Wowereits Anwälten. Denn niemand dürfe den Verdacht hegen, dass Wowereit für Ikea werbe. Die Schadenersatzsumme solle für einen gemeinnützigen Zweck gespendet werden.