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In Großbritannien liebt man Kunst im Superlativ, spätestens seit dem Boom der young british artists. Deshalb wurde jetzt das einflussreichste Kunstwerk der Moderne gewählt. An der Umfrage beteiligten sich 500 Künstler, Kuratoren, Kritiker und Galeristen. And the winner is: Marcel Duchamps „Fountain“ von 1917. Damit hat es das umgedrehte weiße Pissoir des französischen Künstlers vom frühen Skandalstück zum musealen Highlight des 20. Jahrhunderts geschafft. Dass Duchamp Malergenies wie Picasso und Matisse abgehängt habe, sei „schon ein kleiner Schock“, sagte der Kunstexperte Simon Wilson auf BBC. „Aber es spiegelt den dynamischen Charakter der heutigen Kunst und die Idee, dass der kreative Prozess, aus dem ein Kunstwerk hervorgeht, das Entscheidende ist.“ Tatsächlich war es Duchamp mit seinem Readymade um die Frage gegangen, inwieweit ein Alltagsgegenstand durch die Auswahl des Künstlers schon zum Artefakt erklärt werden kann. Auf die nächsten Plätze kamen Picassos „Les Demoiselles d'Avignon“ (1907) und Andy Warhols Marilyn-Monroe-Drucke (1962). Die Performance „I Like America and America Likes Me“ von Joseph Beuys schaffte es auf Platz 6.
Die Deutsche Filmakademie hat sich mit einem Offenen Brief an Kulturstaatsministerin Christina Weiss gewendet, damit sie sich gegen den Sparkurs bei der Filmförderung einsetzt. „Die Bundesländer und die Fernsehanstalten kürzen zurzeit diese Mittel drastisch“, heißt es in dem Schreiben. Hamburg, das die Mittel um Millionensummen streichen will, scheine dabei nur den Vorreiter zu spielen. „Die Kürzungen stürzen die deutsche Filmkultur in ihre schwerste materielle Krise“, klagen die Mitglieder der Filmakademie, die künftig den Deutschen Filmpreis ausrichten wird.