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Archiv-Artikel

unterm strich

Berlins Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) wünscht sich für das NS-Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ ein schlichtes Gebäude. Am Donnerstag hatte der Abriss der bereits errichteten Treppentürme auf dem einstigen Gelände der Zentralen von SS und Gestapo begonnen. Aufgrund zu hoher Kostenrisiken hatte sich der Bund und das Land Berlin nach elf Jahren von dem Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor getrennt. Der Neubau soll im Jahr 2007 oder 2008 fertig gestellt werden.

In Anlehnung an das MoMa (New York), Tate Modern (London) und Centre Pompidou (Paris) sollen nun mit dem Museum „Istanbul Modern“ erstmals die Haupttendenzen der zeitgenössischen türkischen Kunst seit Beginn des 20. Jahrhunderts vereint einer breiten Öffentlichkeit gezeigt werden. Die ehemalige Lagerhalle am Bosporus, die zuletzt der 8. Istanbul-Biennale Raum bot, wird am kommenden Samstag, den 11. Dezember, eingeweiht. Zu dem 8.000 Quadratmeter großen Museum gehören eine Fotogalerie, ein Skulpturengarten, eine Bibliothek und ein Auditorium. Den Grundstock der Sammlung stammt von der Unternehmerfamilie Eczacibasi. Für das nächste Jahr sind Retrospektiven der türkischen Künstler Fikret Mualla und Abidin Dino geplant.

Das deutsche Kino kann das Jahr 2004 insgesamt als ein Erfolgsjahr verbuchen. Klamauk und Endkampf-Verarbeitung übten auf das Publikum geradezu eine attraktive Anziehungskraft aus. Deutsche Produktionen wie „(T)Raumschiff Surpirse“ (Bully Herbig), „Der Untergang“ (Bernd Eichinger) oder „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ (Otto Walkes) lockten insgesamt über 30 Millionen Zuschauer in die Kinos. Es gab in diesem Jahr aber auch künstlerisch gelungenere Filme, die kommerziell einträglich waren und darüber hinaus auch noch für Diskussionsstoff sorgten. Einer davon war das im Februar auf der Berlinale mit dem Hauptpreis des Goldenen Bären ausgezeichnete Migrantendrama „Gegen die Wand“ von Fatih Akin. Auch im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes war mit Hans Weingartners „Die fetten Jahre sind vorbei“ seit elf Jahren erstmals wieder eine deutsche Produktion vertreten.