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Archiv-Artikel

unterm strich

Okwui Enwezor, den manche schon aufgrund seines imposanten Auftretens als den nächsten Generalsekretär der UNO gesehen, wird Dekan am San Francisco Art Institute. Der Leiter der letzten documenta 11 folgt Larry Thomas nach, der im Juli 2005 in den Ruhestand geht. Das San Francisco Art Institute wurde 1871 als private Kunsthochschule gegründet. Es studierten dort beziehungsweise unterrichten unter anderen die Maler Diego Rivera, Clyfford Still, Mark Rothko und die Fotografen Ansel Adams, Dorothea Lange, Minor White. 1958 schrieb sich Jerry Garcia ein, der später mit den Grateful Dead weltberühmt wurde. 1968 begann Paul McCarthy, der ein Hauptprotagonist der Flick-Sammlung in Berlin ist, mit einer Serie von Performances, die er „Instructions“ nannte. Der Kritiker der New York Times, Michael Kimmelman, nennt die Hochschule eine akademische Oase und einen Thinktank für Künstler, die an der Schnittstelle von Film, Installation und Konzeptkunst arbeiten.

Mindestens eines der im Sommer aus dem Osloer Munch-Museum geraubten Gemälde „Der Schrei“ und „Madonna“ von Edvard Munch soll stark beschädigt oder ganz zerstört worden sein – so wird unter Berufung auf „kriminelle Kreise sowie das Künstlermilieu“ berichtet.

Oliver Stones Historienfilm „Alexander“ sorgt noch vor dem Kinostart für Aufregung. So wollten griechische Anwälte den Film stoppen, weil er ihren Nationalhelden Alexander den Großen als bisexuell zeigt. „Es gab damals in Griechenland keine Definition von Homosexualität. Heute würde man sagen, Alexander war bisexuell. Das war überhaupt nicht ungewöhnlich für diese Zeit“, sagte Stone: „Alexander empfand ein sehr tiefes Vertrauen und eine sehr tiefe Liebe für Hephaistion. Das gehört zu den schönsten Dingen im Film, es ist bahnbrechend, so etwas in einem historischen Epos zu sehen.“ Es gebe einen „Hunger nach exotischen Abenteuern“, begründete Stone die Hinwendung des Kinos zu historischen Themen. „Als Kinder glauben wir alle an Helden, das nimmt viel Raum in unserem Leben ein.“ Er habe noch immer eine „sehr spezielle Beziehung“ zu Alexander, dessen Vision die einer „positiven Globalisierung“ gewesen sei.