unterm strich :
Der neue Estrich und der neue Teppichboden in der Neuen Nationalgalerie sind verlegt, die Türstöcke erneuert. Bleibt die Frage: Was tun mit dem vielen Geld, das die MoMA-Schlange, die den alten Teppichboden ruinierte, glücklicherweise auch ausgeschieden hat? 6,5 Millionen Euro stehen zu Buch.
Nach den Plänen des Vorstands des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, der die MoMA-Ausstellung verantwortete und in der Person von Peter Raue gestern auf einer Pressekonferenz Auskunft gab, soll dieses Geld in eine Stiftung des privaten Rechts eingebracht werden. Aus dem Zinserlös der Summe soll laut Stiftungszweck ausschließlich aktuelle Kunst für die Neue Nationalgalerie, das heißt für den Hamburger Bahnhof gekauft werden. Das ist eine ausgesprochen lobenswerte und großartige Idee. Leider stehen ihr noch ein paar Hindernisse im Wege. Zunächst muss die Mitgliederversammlung des Vereins zustimmen, und dann gibt es rechtliche Schwierigkeiten. Denn Gewinne eines gemeinnützigen Vereins, so sagt es das Gesetz, müssen so genannt zeitnah ausgegeben werden und dürfen nicht gehortet werden, damit sie Zinsen und Zinseszinsen hecken. Allerdings stehe man, so Peter Raue, in Verhandlungen mit den Verantwortlichen des Bundes und mit dem Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin, um das Unmögliche möglich zu machen.
Volles Haus vorgestern bei der Veranstaltung „Heil Dich doch selbst! Die ‚Flick-Collection‘ wird geschlossen“. Die Veranstaltung verschiedener Berliner Netzwerke gegen die Flick-Ausstellung im Hamburger Bahnhof kommt freilich wenigstens ein halbes Jahr zu spät. Daran ändern auch die meistenteils sehr guten und engagierten Beiträge der Veranstaltung nichts.