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Archiv-Artikel

unterm strich

Unter dem Titel „Recht harmonisch“ ist der Karlsruher Komponist Thomas Bierling auf die leicht abseitige Idee gekommen, die 19 Grundrechte des Grundgesetzes zu vertonen. Das Werk entstand als Auftragsarbeit für die Stadt Karlsruhe, die damit ihre Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt 2010 unterstützen will. Ob das mal klappt? Die Komposition für Klavier, Saxofon und Stimme bewegt sich laut Bierling an der Grenze zwischen Neuer Musik und freier Improvisation und schließt auch performative Elemente mit ein. Dass sich der Charme dieser Idee nicht jedem spontan offenbaren wird, muss auch Thomas Bierling gespürt haben, als er sagte: „Gesetzestexte selbst mögen nicht unbedingt schön sein, aber der Idee des Rechts als Ganzem, ähnlich der Mathematik mit ihren Axiomen als streng logisches Konstrukt auf einem Kanon aus Grundwerten fußend, wohnt eine inhärente Form der Schönheit inne.“ Das Motto der Karlsruher Bewerbung lautet „Mit Recht.“ und betont den Wert des Rechts als Kulturgut. Die Uraufführung ist am 26. Februar in Karlsruhe – mal sehen, ob sich die inhärente Schönheit des Grundgesetzes rasant vielen Menschen erschließen wird.

Ebenfalls „recht harmonisch“ ging es bei der Deutschlandpremiere des neuen Films von Martin Scorsese „Aviator“ in Berlin zu: Samt Mutter und Großmutter kam Leonardo DiCaprio auf dem roten Teppich an. „Es ist immer gut, sie zu sehen“, sagt Leo, der seine deutsche Großmutter Helene regelmäßig im Ruhrgebiet besucht. Die kleine Dame strahlt auf dem roten Teppich vor dem Delphi-Filmpalast um die Wette mit den begeisterten Fans ihres Enkels: „Ich bin nicht nur heute Abend stolz auf ihn, sondern immer“, meint sie. „Ja, immer!“, pflichtet ihr DiCaprios Mutter Irmelin bei. Hunderte Fans feierten den Star und seine Schauspielerkollegin Cate Blanchett, die im Film die große Katharine Hepburn gibt, begeistert. „Leo ist hinreißend gut in der Rolle“, sagte Michael Ballhaus auf der Premiere, der bei Martin Scorseses letztem Film „Gangs of New York“ – ebenfalls mit Leo in der Hauptrolle – die Kamera führte. „Ich habe „Aviator“ schon zweimal gesehen“, erzählte er. Da er dieses Mal nicht hinter der Kamera stand, konnte Ballhaus die Premiere ganz gelassen genießen: „Ich sitze sehr entspannt im Kino“, fügte er hinzu. Auch Wolfgang Joop hatte auf der Premiere nur Lob für den Film übrig: „Der Film setzt Modetrends“, freute er sich. Der Glamour wie ihn die ebenfalls in „Aviator“ auftauchenden Stars Ava Gardner (Kate Beckinsale) oder Jean Harlow (Gwen Stefani) tragen, sei schon jetzt unter anderem in der amerikanischen Modezeitschrift Vogue zu sehen.