unterm strich :
Es gibt keine nachrichtenarme Zeit, wenn Christoph Schlingensief unterwegs ist. Fragen wie „War Schiller homosexuell?“ und „Wer hat Angst vor Gudrun Wagner?“ stehen im Mittelpunkt seiner neuen Kunstaktion, mit der er ab Sonntag auf einwöchige Tour durch Deutschland geht. Neben einem „virtuellen Besuch der Flick-Collection, der weltweit hochkarätigsten Sammlung entarteter Kunst“ wird Schlingensief auch aus seinem „ganz persönlichen Bayreuth-Tagebuch“ lesen, mit Erinnerungen an seine „Parsifal“-Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen 2004. Schlingensiefs Tour beginnt in Schorndorf in Baden-Württemberg und führt über Köln, München und Frankfurt am Main in die Kampnagel-Fabrik nach Hamburg.
Auktionshäuser in aller Welt sind in Trauer: Scheich Saud Bin Mohammed al-Thani ist als Vorsitzender der Kulturkommission des Landes Qatar zurückgetreten. Offenbar gab es Differenzen über seine Ankaufspraxis. Dabei war der Scheich auch als Privatmann auf internationalen Kunstmessen ein gern gesehener Gast – immerhin hat er in den letzten Jahren an die 1,5 Milliarden Dollar für arabische Kulturschätze ausgegeben. So ersteigerte er zum Beispiel bei einer Auktion von Christie’s im vergangenen Jahr für 1,35 Millionen Dollar einen wertvollen, mit Jade besetzten Mughal-Dolch, das war die elffache Summe des Schätzwerts.