unterm strich:
Der Kulturpass für Jugendliche wird Ende 2025 eingestellt. Damit endet das 2023 von der damaligen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) gestartete Projekt, über das junge Menschen ein Budget für Kulturangebote wie Konzerte, Theateraufführungen oder Kinobesuche erhielten – zunächst 200 Euro, später wegen Haushaltsengpässen 100 Euro. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer verwies zur Begründung auf eine Einschätzung des Bundesrechnungshofs, wonach der Bund für solche Kulturfinanzierungen keine verfassungsrechtliche Zuständigkeit habe. Seit der Einführung seien mehr als 100 Millionen Euro ausgegeben worden. Die Bundesschülerkonferenz reagierte empört. „Wieder werden wir im Stich gelassen“, erklärte Generalsekretär Quentin Gärtner. Der Kulturpass habe Chancengleichheit geschaffen und jungen Menschen kulturelle Teilhabe ermöglicht. Die Streichung sei „ein Schlag ins Gesicht“ und sende „ein absolut falsches Signal“. Auch von Grünen und Kulturschaffenden kam Kritik an der Entscheidung.
Der „Weimatar“ ist Deutschlands erster KI-generierter Minister-Avatar. Anders als bei der virtuellen, kürzlich vom albanischen Parlament gebilligten Ministerin „Diella“, die eine vollständig KI-generierte Person ist, handelt es sich beim „Weimatar“ um einen Avatar von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. Gestern veröffentlichte das Ministerium das als KI-generiert gekennzeichnete Video auf seinem Instagram-Account. Darin spricht der „Weimatar“ auf Deutsch, Chinesisch, Niederländisch und Polnisch über Tiktok, Antisemitismus, die deutsch-polnische Freundschaft und Desinformation. Die Kommentare dazu sind vielfach kritisch. Vonseiten Weimers heißt es in einer Presseerklärung, man müsse KI „auf Basis unserer demokratischen Werte“ prägen. Die Regierung wolle KI nicht nur regulieren, sondern aktiv gestalten.
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