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Bob-Vylan-Auftritte in Deutschland abgesagt

Ende Juni sorgte das britische HipHop-Punk-Duo Bob Vylan beim Glastonbury-Festival in England mit antiisraelischen Parolen für einen Eklat. In Deutschland hätte die Band etwa in Hamburg, Stuttgart und Köln als Vorband der US-Band Gogol Bordello spielen sollen – diese Auftritte wurden jetzt vom Konzertveranstalter FKP Scorpio abgesagt. Öffentliche, nicht von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckte Aussagen – darunter klare Aufrufe zur Gewalt – seien inakzeptabel. Der Sänger von Bob Vylan hatte beim Glastonbury- Festival das Publikum zum Slogan „Death, death to the IDF“ (Tod den israelischen Streitkräften) animiert. Die britische Polizei ermittelt gegen das Duo. Auftritte der Band sind in Großbritannien weiter erlaubt.

Großer Preis des Deutschen Literaturfonds für Katerina Poladjan

Laut Jury sind die Werke der in Moskau geborenen Schriftstellerin eine „Verteidigung der Menschlichkeit, der aktuellen Weltlage zum Trotz“. Anhand einer Figur oder eines Gebäudes schaffe sie es, die Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts in all ihrer Ambiguität aufzublättern. Für ihr Gesamtwerk und unter besonderer Berücksichtigung ihres aktuellen Romans „Goldstrand“ wurde sie mit dem 50.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Neben dem Joseph-Breitbach- und dem Georg-Büchner-Preis gehört er zu den hochdotierten Literaturpreisen für herausragende literarische Gesamtwerke. Gefördert wird er durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Buchbegeisterung bei jungen Menschen

Die Umsatzzahlen der Buchbranchen steigen – das zeigt die Jahresbilanz 2024 des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Die positive Entwicklung sei besonders jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren und dem Erfolg von Hörbüchern zu verdanken. Im ersten Halbjahr 2025 liegt der Umsatz wieder um 3,3 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Laut Börsenverein entwickle sich das zweite Halbjahr im Buchhandel wieder besser. Der Dachverband der Buchhändler und Verlage fordert dennoch, Lesen besser zu fördern. Jedes vierte Kind bleibe wegen unzureichender Lesekompetenz außen vor: „Das Interesse an Büchern ist groß, aber wir erreichen damit nur diejenigen, die in der Lage sind, funktional zu lesen.“

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