unterm strich:
Bildhauer Arnaldo Pomodoro mit 98 Jahren gestorben
Glänzende Kugeln, gespaltene Drehscheiben, durchbrochene Formen – die abstrakten Skulpturen des italienischen Nachkriegskünstlers sind weltweit zu finden: Vor dem Außenministerium in Rom, vor dem UN-Hauptquartier in New York und auch in Deutschland. In Darmstadt etwa steht die „Grande Disco“: eine bronzene Scheibe, durchzogen von einem maschinenartigen Muster, bekannt auch als Georg-Büchner-Denkmal. Pomodoro studierte zunächst Bühnenbild und arbeitete gemeinsam mit seinem Bruder Giò einige Jahre als Goldschmied. Das prägte sein künstlerisches Werk. Technische Präzision, geometrische Gestaltung und Materialien wie Bronze und Gold wurden zu seinen Markenzeichen. Das italienische Kulturministerium würdigt sein Werk mit den Worten: „Seine offenen und verwundeten ‚Sphären‘ erzählen uns noch heute von der Zerbrechlichkeit und Komplexität der Menschheit und der Welt“.
Mehr Gäste, aber weniger Geld für Bibliotheken
Rund 110 Millionen Menschen nutzten im vergangenen Jahr öffentliche Bibliotheken in Deutschland – das sind acht Millionen mehr als noch im Jahr 2023. Gleichzeitig war laut Umfrage des Deutschen Bibliotheksverbands fast ein Drittel der Bibliotheken von Sparmaßnahmen betroffen. Beinahe jede fünfte Einrichtung musste ihr Budget um mindestens zehn Prozent kürzen. „Das geht natürlich auch zulasten der Angebote“, sagte eine Sprecherin des Verbands. Vor allem Jugendliche, ältere Menschen und Familien treffen sich in Bibliotheken, um gemeinsam zu lesen, sich auszutauschen und sich zu informieren. Auch das steigende Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit sei ein Grund für die gestiegene Nachfrage.
Macron will French House als Kulturerbe anerkennen lassen
In Deutschland ist der Berliner Techno bereits seit 2024 bei der Unesco als immaterielles Kulturerbe registriert. Nun will Frankreich mit French House, umgangssprachlich auch French Touch genannt, nachziehen. Entstanden ist die Musikrichtung als Spielart der House-Musik in den 1990er Jahren und wurde bekannt durch Künstler wie Daft Punk, Air oder Jean-Michel Jarre. In einem Interview mit dem Musiksender Radio FG sagte der französische Präsident Emmanuel Macron wörtlich: „Wir sind die Erfinder der Elektro-Musik.“
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