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Chemnitz zieht erfolg­reiche Halbzeitbilanz

Seit dem offiziellen Auftakt Mitte Januar realisierte Chemnitz als diesjährige Europäische Kulturhauptstadt über 1.000 Veranstaltungen – viele davon mit enormer Resonanz. Höhepunkte waren das Festival KOSMOS für Kultur und Demokratie, das mit rund 115.000 Be­su­che­r*in­nen einen neuen Rekord aufstellte, sowie das Hutfestival, bei dem mit 105.000 Gästen doppelt so viele wie im Vorjahr dabei waren. Auch die Museen der sächsischen Stadt verzeichnen einen deutlichen Aufschwung bei den Be­su­che­r*in­nen­zah­len, viele Häuser mussten ihre Führungsangebote mindestens verdreifachen. Besonders gefragt sind Ausstellungen zu den Architekten Frei Otto und Kengo Kuma sowie die Schau „European Realities“ zu Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre. Das Industriemuseum meldet im Juni einen Zuwachs von knapp 67 Prozent im Vergleich zu 2024. Noch bis 16. November läuft dort die Sonderausstellung „Tales of Transformation“ über den Wandel ehemaliger europäischer Industriestädte. Die kulturelle Aufbruchstimmung ist auch in der Stadtgesellschaft zu spüren: Tausende Chem­nit­ze­r*in­nen und Menschen aus der Region bringen sich aktiv ein – ob als Freiwillige, bei Mitmachaktionen, in Kulturprojekten oder eigenen Initiativen. Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (CDU) fasst zusammen: „Die Kulturhauptstadt macht sichtbar, was in Chemnitz steckt – für andere, aber auch für uns selbst.“

Zukunft des Notting Hill Carnival in Gefahr

Laut Guardian warnen die Ver­an­stal­te­r*in­nen des karibisch geprägten Londoner Straßenkarnevals in einem Brief an Kulturministerin Lisa Nandy vor gravierenden Risiken, sollte keine staatliche Finanzierung erfolgen. Ein unabhängiges Gutachten sowie ein Bericht des Londoner Stadtrats verweisen auf wachsenden Druck für die Polizei bei Großveranstaltungen. Festivalvorsitzender Ian Comfort fordert daher dringend Investitionen in Sicherheitskräfte und Besuchermanagement. Der Notting Hill Carnival findet seit 1966 jährlich in Westlondon statt und gilt als größtes Straßenfestival Europas sowie als zweitgrößter Karneval weltweit nach Rio de Janeiro. Jährlich zieht er circa zwei Millionen Be­su­che­r*in­nen an.

Bund unterstützt Sanierung der Dresdner Robotron-Kantine

Die ehemalige Kantine des einst größten Industriekombinats der DDR soll zu einem internationalen Kultur- und Begegnungsort umgebaut werden. Das denkmalgeschützte Gebäude stand nach 1990 lange leer – ein ­Abriss war zeitweise im Gespräch. Nun wird die Sanierung konkret: Mit 4 Millionen Euro will der Bund unterstützen. Der Umbau soll 2027 beginnen und bis Ende 2028 abgeschlossen sein. Danach werden die internationale Kunstbiennale „Ostrale“ und das Kunsthaus Dresden dauerhaft ins Gebäude einziehen.

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