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Wirbel um Direktor der Bayerischen Staatsgemälde-Sammlungen. Die Jewish Claims Conference, zuständig für die Entschädigung jüdischer NS-Opfer, will die vom bayerischen Kultusminister Markus Blume (CSU) angekündigten Restitutionspläne für NS-Raubkunst kritisch begleiten. „Bayern kann das beschädigte Vertrauen nur wiederherstellen, wenn es konsequent und transparent mit seinen Verdachtsfällen von NS-Raubkunst umgeht“, sagte Rüdiger Mahlo von der Claims Conference. Man werde den Erfolg von Blumes Ankündigungen „an der Restitutionsquote“ messen.

Nach langen Querelen hatte Blume am Mittwoch mitgeteilt, den Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, an das Zentralinstitut für Kunstgeschichte der LMU München zu versetzen. Die Interimsleitung übernimmt der frühere Münchner Kulturreferent Anton Biebl. Blume kündigte Maßnahmen an, um Missstände aufzuklären, die durch eine von Medienberichten ausgelöste Debatte um den zögerlichen Umgang mit NS-Raubkunst in den Staatsgemäldesammlungen offenbar geworden waren. Es gehe dabei nicht nur um ungeklärte Herkünfte von Gemälden, sondern auch um „persönliches Fehlverhalten und womöglich Organisationsversagen“, sagte Blume.

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