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Was in Hollywood die Oscars sind, sind in Deutschland die Lolas. Zum zweiten Mal konnten die knapp 2.400 Mitglieder der Deutschen Filmakademie direkt über alle eingereichten Filme abstimmen. Tim Fehlbaums „September 5“ über das Olympia-Attentat 1972 in München räumt gleich zehn Nominierungen ab, unter anderem für beste Regie, bestes Drehbuch und besten Spielfilm. Im Thriller wird ein US-amerikanisches Fernsehteam zu Live-Reportern einer Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Terrorkommando. „Unser Film reflektiert die Rolle der Medien an diesem Tag, und entsprechend wollten wir den Film aus der Sicht der Fernsehberichterstatter erzählen“, so Fehlbaum im taz-Interview. Die Konkurrenz um die Goldene Lola ist stark. Chancen hat auch das siebenfach nominierte Drama „In Liebe, Eure Hilde“ von Andreas Dresen, über die NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi. Ebenfalls nominiert ist der Politthriller „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof, der bei den diesjährigen Oscars für den besten internationalen Film nominiert wurde, aber leer ausgegangen ist. Er erzählt von den Protesten in Iran nach dem Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini 2022. Ins Rennen für den besten Spielfilm gehen zudem „Islands“ von Jan-Ole Gerster, „Köln 75“ von Ido Fluk und „Vena“ von Chiara Fleischhacker. Am 9. Mai werden die 17 Lolas zum 75. Mal verliehen. Künftig sollen die bislang mit rund 3 Millionen Euro dotierten Auszeichnungen zudem ohne Preisgelder auskommen.

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