unterm strich:
Pianist und Musikforscher Herbert Henck ist gestorben
Wer mit ihm zu tun hatte, rühmte Herbert Hencks mathematische Präzision und virtuose Musikalität. Henck, geboren 1948, war ein Pionier der zeitgenössischen Musik und konnte durch seine analytische Genauigkeit auch schwierigste Partituren und Scores bewältigen. Von Haus aus Chemiker, standen dem in Mannheim aufgewachsenen Henck die Türen der BASF in Ludwigshafen für eine Karriere im Labor offen. Doch Henck ging als 19-Jähriger nach Köln um bei Alois Kontarsky Klavier zu studieren und besuchte in den frühen 1970ern zusammen mit Wolfgang Rihm die „Ferienkurse für Neue Musik“ in Darmstadt. Seine naturwissenschaftliche Prägung ermöglichte Henck einen experimentellen Umgang mit dem Klavier als eine Art Messinstrument. In Opposition zum kosmischen Sphärengedöns eines Karlheinz Stockhausen und dessen Schule widmete sich Henck den minimalistischeren Werken von Charles Ives, John Cage und Conlon Nancarrow und veröffentlichte in den 1980ern eine mehrbändige einflussreiche Musiktheorie. Wie nun bekannt wurde, ist Herbert Henck am 17. Januar nach längerer Krankheit verstorben.
Chefinnen-Quartett in Frankfurt
Das neue Jahr bringt vier Frauen an die Spitze der Frankfurter Museumslandschaft: Die Historikerin und Archäologin Doreen Mölders leitet seit 1. Januar das Historische Museum. Im Weltkulturenmuseum übernimmt die Raubkunstexpertin Larissa Förster, und die Kunsthistorikerin und bekennende KI-Freundin Annabelle Hornung startete gleichzeitig im Museum für Kommunikation. Ab März leitet die Historikerin Mirjam Sprau das Institut für Stadtgeschichte.
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